AA

Autofreie Wiener City: Ludwig erfuhr Details aus der Zeitung und droht mit Veto

Ludwig will sich zu dem Projekt erst äußern, wenn Details bekannt sind.
Ludwig will sich zu dem Projekt erst äußern, wenn Details bekannt sind. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Das Vorhaben einer autofreien Wiener City soll nicht ganz abgesprochen gewesen sein. Bürgermeister Ludwig soll Details aus der Zeitung erfahren haben.
Pläne für autofreie City

Rund 17.000 Autos fahren täglich in die Wiener City. Während bisher nur Busse und Lkws, die Länger als 12 Meter sind nicht in die City dürfen, soll das Verbot künftig auch Pkw treffen. Dabei wird es jedoch bis zu 27 Ausnahmen geben - über diese wird jedoch noch verhandelt.

Ludwig wolle sich erst bei Details zu Wort melden

Details sind nach wie vor nicht bekannt. Für viele kamen die bereits bekannten Pläne jedoch unvermittelt - auch die Meinungen darüber gehen auseinander. Im Büro von Michael Ludwig gab man sich "zuwartend". Dort habe man zwar von dem Vorhaben gewusst, jedoch keine Details. Erst wenn diese auf dem Tisch liegen, will man sich von dieser Seite aus äußern.

Autofreie Wiener City: Ludwig droht mit Veto

In der Debatte um Pläne für eine autofreie City hat sich am Dienstag erstmals Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zu Wort gemeldet. Und er stellte dabei sein Veto in den Raum. Nämlich dann, "wenn die Interessen der Bevölkerung nicht wahrgenommen werden", wie er am Rande eines Pressetermins sagte. Das konkrete Projekt kenne er aber noch nicht.

"Ich sage nie zu allem automatisch 'Ja'", stellte der Stadtchef auf Fragen von Journalisten klar. "Wenn die Interessen der Bevölkerung nicht wahrgenommen werden, werde ich mich als Bürgermeister lautstark dazu äußern und gegebenenfalls auch eingreifen", ließ er nicht zuletzt den grünen Koalitionspartner wissen.

Gespräche von Figl und Hebein seien kurz vor dem Abschluss

Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) haben in den vergangenen Monaten über ein neues Verkehrskonzept für die Innere Stadt verhandeln. Die Gespräche stünden kurz vor dem Abschluss, wie die Büros der beiden Politiker zuletzt bestätigt haben.

Ludwig sagte heute, er kenne diese Vereinbarung noch nicht. Er sei neugierig, welches konkrete Projekt vorgelegt werde: "Dann werde ich das entsprechend bewerten." Derzeit gebe es ja "zum einen die Ansage, es soll eine autofreie Innere Stadt geben, zum anderen höre ich, es soll ein Projekt geben mit 27 Ausnahmen, die in etwa den derzeitigen Ist-Stand beschreiben".

Ludwig sei grundsätzlich für Verkehrsberuhigung

Grundsätzlich sei er für Verkehrsberuhigung, versicherte Ludwig. Es müsse dabei aber sichergestellt sein, dass es ein gutes Miteinander aller Betroffenen wie Anrainer oder Wirtschaftstreibende gebe: "Und besonders im 1. Bezirk gibt es da divergierende Interessen, die man natürlich unter einen Hut bringen muss."

Außerdem habe er immer dafür plädiert, dass es nicht nur ein Verkehrskonzept für einen Bezirk gibt, sondern für die gesamte Stadt: "Man muss sicherstellen, dass eine Stadt funktioniert. Das ist ein lebendiger Organismus und kein Fleckerlteppich." In einer Aussendung hielt Ludwig außerdem noch fest: "Ich bin für Lösungen - nicht dafür, Schlagzeilen zu füllen."

>> Mehr zur Stadtentwicklung in Wien

(Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 1. Bezirk
  • Autofreie Wiener City: Ludwig erfuhr Details aus der Zeitung und droht mit Veto
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen