Das Trio hatte bei einem Autohändler in St. Johann im Tiroler Bezirk Kitzbühel zugeschlagen. Ein Täter wurde mit einem der drei gestohlenen Fahrzeuge in Bayern geschnappt, berichtete das Landeskriminalamt Tirol.
Die Männer waren gegen 2.00 Uhr von einer wegen eines vermeintlichen Raubüberfalles in Kitzbühel alarmierten Streife auf frischer Tat ertappt worden. Sie ergriffen mit einem silbernen Audi A3, einem schwarzen Audi A4 und einem VW Passat – die Farbe war vorerst nicht bekannt – die Flucht. Die Polizisten nahmen sofort die Verfolgung auf.
In Lofer missachteten die Täter die Anhaltung und fuhren in Richtung Deutschland weiter. Um 3.00 Uhr konnte in Bad Reichenhall einer der Männer mit dem Audi A3 gestoppt werden. Der 37-jährige Slowake wurde festgenommen. Die beiden anderen Autos wurden um 8.15 Uhr in Unken bei Lofer sichergestellt. Die Fahndung nach den Mittätern war noch im Gang.
Polizisten schossen auf Auto
Bei der Anhaltung auf der Loferer Bundesstraße (B178) am Pass Strub fuhren der Lenker des schwarzen Audi A4 und der Lenker des silberfarbenen VW Passats auf zwei Polizisten der Sektorstreife 2 aus Saalfelden los. Die Beamten konnten noch rechtzeitig auf die Seite springen. Einer der beiden Uniformierten feuerte zuerst zwei Warnschüsse in die Luft, dann zielten die Polizisten jeweils zwei Mal auf die Autoreifen des Passats, der als drittes Fahrzeug die Kontrolle passiert hatte.
Die Schüsse trafen den linken Vorderreifen und die hintere Stoßstange. Ein Schuss ging in den Asphalt, ein anderer prallte an der rechten hinteren Türe ab, schilderte der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant von Zell am See (Pinzgau), Kurt Möschl, die Wildwest-Szenen. Dennoch konnte der Lenker des Passats die Flucht in Richtung Bad Reichenhall (Bayern) fortsetzen.
Die Pinzgauer Polizisten und eine Streife aus Tirol setzten den Verdächtigen nach, in Bad Reichenhall waren sie aber spurlos verschwunden. Als die Beamten wieder nach Österreich zurückfuhren, kam ihnen ein weißer VW-Bus mit Hamburger Kennzeichen und dahinter der gestohlene Audi A3 entgegen, erklärte Möschl. Die Polizisten verständigen die deutschen Kollegen, die Verdächtigen wurden in Bad Reichenhall gestoppt. Dem Lenker des VW-Busses konnte zuerst keine unmittelbare Mittäterschaft nachgewiesen werden. Er durfte weiterfahren. Der Lenker des Audi A3, ein 37-jähriger Slowake, wurde festgenommen.
Die beiden anderen gestohlenen Fahrzeuge – der Audi A4 und der Passat – tauchten um 8.15 Uhr im Loferer Ortsteil Brent wieder auf. Die Polizei geht von insgesamt sieben bis acht Täter aus, die an dem Autodiebstahl beteiligt waren. Denn auch die zwei Slowaken, die in einem dunklen Skoda Oktavia – dem ersten von insgesamt drei angehaltenen Fahrzeugen am Pass Strub – saßen und zuerst als unverdächtig erschienen, sollen in den Coup ebenso verwickelt sein wie auch die beiden Insassen des VW-Busses, die aus Deutschland und der Slowakei stammen. Ob der Skoda gestohlen war, stand vorerst nicht fest.
Die Fahndung nach den Mittätern läuft. Wir setzten am Vormittag in Lofer einen Hubschrauber und zwei Diensthundeführer ein. Gefunden haben wir sie nicht, sagte Möschl. Bei den Männern dürfte es sich um Mitglieder einer organisierten Bande handeln. Wir vermuten, dass sie während des Polizeieinsatzes per Handy im Kontakt standen und sich gegenseitig geholfen haben. Die Exekutive freute sich über den Erfolg, dass die drei Luxuslimousinen so rasch gefunden wurden.