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Autobombe im Gazastreifen explodiert

Im Gazastreifen ist erneut ein Anschlag verübt worden. In der Nähe einer jüdischen Siedlung ist ein mit Sprengstoff präpariertes Auto detoniert.

Nach den neuerlichen „gezielten Tötungen“ von Angehörigen radikaler Palästinensergruppen durch die israelische Armee ist am Dienstag vor der jüdischen Siedlung Nevtzarim im Gaza-Streifen eine Autobombe palästinensischer Extremisten explodiert. Dabei wurde offenbar niemand verletzt.

In palästinensischen und israelischen Sicherheitskreisen hieß es zunächst, ein Selbstmordattentäter sei bei der Explosion des Wagens getötet worden. Palästinensische Augenzeugen sagten aber später, kurz vor der Explosion sei ein Mann aus dem Auto gesprungen und habe sich in Sicherheit gebracht. Das israelische Militär teilte mit, Soldaten, die die Zufahrtstraße zu der Siedlung bewachten, hätten ein verdächtiges Auto beschossen. Dieses sei offenbar mit einem Sprengsatz bestückt gewesen und sofort explodiert. Soldaten seien nicht verletzt worden.

Radikale Palästinenser-Gruppen haben mehrfach Anschläge auf israelische Soldaten und jüdische Siedler im Gaza-Streifen verübt. Am Montagabend waren ein Anführer der Al-Aksa-Brigaden und sein Begleiter, ein Mitglied der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat, bei einem gezielten Raketenangriff bei Nablus im Westjordanland getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich laut Militärrundfunk und palästinensischen Sicherheitskräften um Khalil Marshoud, den örtlichen Chef der Al-Aksa-Brigaden im Flüchtlingslager Balata bei Nablus, und um Awad Abu Seid.

Arafat ist unterdessen nach den Worten seines Sicherheitsberaters Jibril Rajub offen für einen Gebietsaustausch mit Israel. Grundlage dafür müsse aber sein, dass sich Gebiete in Größe und Qualität entsprächen, sagte Rajub am Dienstag im israelischen Rundfunk. „Yasser Arafat versteht Israels demografische Sorgen als Staat für die Juden“, sagte er weiter. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte erklärt, er wolle mehrere jüdische Siedlungsblocks im Westjordanland als Teil seines Plans zur Abtrennung von Palästinensergebieten dauerhaft annektieren. Er hat jedoch kein Angebot zu einem Gebietstausch gemacht.

In Israel wollte die Staatsanwaltschaft noch am Dienstag bekannt geben, ob sie Anklage gegen Sharon im Zusammenhang mit einem Bestechungsskandal erhebt. Er selbst hat die gegen ihn gerichteten Vorwürfe bestritten.

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