Auszahlung des Klimabonus startet heute: Was Sie dazu wissen müssen

Die Auszahlung des Klimabonus beginnt in diesem Jahr am 2. September, erneut ohne dass ein Antrag gestellt werden muss. Wie das Klimaministerium bekannt gab, erhalten mehr als 90 Prozent der Anspruchsberechtigten den Bonus direkt auf ihr Konto. Der Grundbetrag beträgt heuer 145 Euro, wobei die Auszahlungen je nach Region zwischen 145 und 290 Euro variieren.
Wie hoch ist der Klimabonus?
Die Höhe des Klimabonus richtet sich nach dem Hauptwohnsitz und der örtlichen Infrastruktur:
- 145 €: Städtische Zentren mit sehr guter Ausstattung an öffentlichen Verkehrsmitteln.
- 195 €: Städtische Zentren mit guter Ausstattung an öffentlichen Verkehrsmitteln.
- 245 €: Regionale Zentren und Gemeinden im Umland von Zentren mit ausreichender Basisausstattung an öffentlichen Verkehrsmitteln.
- 290 €: Ländliche Gemeinden mit nur grundlegender Ausstattung an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten die Hälfte des Betrags, mobilitätseingeschränkte Personen immer den höchsten Betrag.
Regionale Staffelung laut Statistik Austria
(Stand 01.04.2023)

Effiziente Abwicklung geplant
Täglich sind rund 2,1 Millionen Überweisungen geplant, was bedeutet, dass die Auszahlungen bereits in der ersten Woche abgeschlossen sein könnten. Zum Vergleich: Im ersten Jahr wurden nur 300.000 Transaktionen pro Tag durchgeführt. Parallel dazu beginnt in der ersten Septemberwoche die Zustellung der Klimabonus-Gutscheine per Post. Durch optimierte Abläufe konnte die Anzahl der Postsendungen um etwa ein Drittel reduziert werden, was einer Einsparung von rund 400.000 Briefen entspricht.
Digitalisierung als Erfolgsgeschichte
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler lobte die Auszahlung des Klimabonus als eines der größten Digitalisierungsprojekte Österreichs. Über 7,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger erhalten den Klimabonus innerhalb weniger Tage direkt auf ihr Konto, ohne dass sie etwas dafür tun müssen. Gewessler betonte, dass dieses Projekt in Europa seinesgleichen suche.
Kritik an ungleicher Verteilung
Trotz des Lobes gibt es Kritik an der Verteilung des Klimabonus, insbesondere aus den Städten. Der Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger äußerte Bedenken, dass Stadtbewohner benachteiligt würden, insbesondere jene, die bereits ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz nutzen. Er bezeichnete das Gesetz als unsachlich und sprach von einer möglichen Ungleichheit. Weninger fragt sich: "Warum werden jene benachteiligt, die in Städten wohnen, klimafreundlich unterwegs sind und darüber hinaus höhere Ausgaben fürs Wohnen zu bewältigen haben?" Besonders Bewohnerinnen und Bewohner der Wiener Innenstadtbezirke sowie anderer Landeshauptstädte erhalten einen geringeren Bonus als ländliche Regionen, was zu Unmut führt.
(APA, VOL.AT)