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Austro-"Tatort": 20. Einsatz für Adele Neuhauser

Für Adele Neuhauser ist es der 20. "Tatort"-Einsatz.
Für Adele Neuhauser ist es der 20. "Tatort"-Einsatz. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Der neue Austro-"Tatort" entlarvt "Wahre Lügen" im Umfeld realer Politskandale. Für Adele Neuhauser ist es der 20. "Tatort"-Einsatz, er führt sie unter anderem ins Salzkammergut.

Zwischen Stadt und Land absolviert das quotentechnisch erfolgreiche heimische “Tatort”-Ermittlerduo Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) seinen Jahresstart. Unter dem Titel “Wahre Lügen” entspinnt sich ein auf realen Polit-Abgründen fußender Krimi, samt Jubiläum: Der am 13. Jänner (20.15 Uhr, ORF 2) am Programm stehende Fall ist Neuhausers 20. Einsatz.

Austro-“Tatort”: Reale Politskandale dienen als Schauplatz

Eine Frauenleiche im Wolfgangsee macht die Anwesenheit des lang gedienten und in alter Hassliebe verbundenen Wiener Erfolgsduos im Salzkammergut notwendig. In ihrem neuesten Kriminalfall sind Fellner und Eisner mit dem tragischen Ende einer hartnäckig recherchierenden Journalistin konfrontiert, die illegalen Waffengeschäften auf der Spur war.

Rund um reale alpenländische Waffendeal-Skandale aus den 1980er Jahren und vor allem den rätselhaften Tod des ehemaligen österreichischen Verteidigungsministers Karl Lütgendorf im Jahr 1981 baut Drehbuchautor und Regisseur Thomas Roth seine in kühlen Bildern erzählte Geschichte auf. Auf der Basis offener Fragen um den Selbstmord des Ex-Ministers entwickelt sich ein durchaus spannendes, ernstes Spielchen.

Dessen Auslöser ist Peter Matic, der den gegenüber der Selbstmord-These zum Ableben Lütgendorfs immer noch sehr skeptischen Ex-Polizisten Hans-Werner Kirchweger gibt. Die Spuren führen in Richtung Jahrzehnte übergreifende, finstere Seilschaften im Dunstkreis von Macht, Waffen, viel Geld und den von Robert Hunger-Bühler verkörperten undurchsichtigen Industriellen David Weimann.

Schnell schwebt daraufhin mit Franziska Hackl als Geheimdienstbeamtin Maria Digruber eine höhere Instanz über den Ermittlungen, deren Absichten ebenso rätselhaft sind. Nicht ganz untätig präsentiert sich auch Emily Cox, die die Lebensgefährtin des Opfers, Sybille Wildering, mimt, oder der Hipster-Chefredakteur (Alexander Absenger), für dessen Magazin die Ermordete gearbeitet hat. Ein wenig auf der Ermittlungsbremse der gewohnt renitent und mit Skepsis gegenüber Weisungen der Obrigkeit agierenden beiden Kommissare steht hingegen Polizeichef Ernst Rauter (Hubsi Kramar). Diese vielen Köche brühen zwischen Wien und dem Salzkammergut eine mysteriöse und dichte Krimi-Suppe auf.

Wie die Aufmachung und Attitüde des betont gelackten Assistenten Digrubers (Sebastian Wendelin) spielt die Handlung da und dort auf den heimischen Polit-Zeitgeist von einst und jetzt an – der Adlatus vereint quasi Anklänge an die einstige “FPÖ-Buberlpartie” bis in die schwarz-türkise Gegenwart. Der vermeintliche “alte, modrige, uninteressante Staub” sorgt dann in höheren Kreisen scheinbar für derart viel Nervosität, dass man Berichten zum Fall sogar mit medialen Ablenkungsmanövern der Marke “Regierungsumbildung” begegnen möchte.

20. “Tatort”- Einsatz für Adele Neuhauser

Fellner und Eisner kommen angesichts des Gegenwindes erst richtig auf Betriebstemperatur. Neuhauser – die Schauspielerin feiert am 17. Jänner ihren 60. Geburtstag – tut sich in persona ihrer Film-Figur auch in ihrem 20. “Tatort”-Einsatz wieder schwer mit der Abgrenzung gegenüber Opfern oder Tätern sowie dem Alkohol. Trotz der einen oder anderen doch ein Stück weit hergeholten Wendung reißt der Spannungsfaden des Krimis nicht.

Nach “Wahre Lügen” werden die Jubilarin und Krassnitzer heuer noch zwei Mal im “Tatort”-Einsatz sein. Unter den Titeln “Glück allein” und “Baum fällt” folgen 2019 weitere Fälle aus Österreich im Rahmen der Kult-Krimireihe. Für Nachschub ist ebenso gesorgt: Laut dem ORF werden heuer zwei weitere Filme gedreht.

(APA/Red)

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