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Austrias Titelhoffnungen schwinden, Sturm im Niemandsland

Fink spricht schon lange nicht mehr von der Meisterschaft
Fink spricht schon lange nicht mehr von der Meisterschaft
Die Hoffnungen von Austria Wien, im Titelrennen in der Fußball-Bundesliga noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können, sind am Samstag erneut zarter geworden. Nach der 0:2-Niederlage in Altach gilt der Fokus schon anderen Aufgaben. Selbst mit Platz drei könnte es noch eng werden, da die Admira von Erfolg zu Erfolg eilt. Mattersburg und Sturm Graz befinden sich im Niemandsland der Tabelle.


Rechnerisch war vor dem sonntägigen Schlager Rapid gegen Red Bull Salzburg für die Violetten noch alles im Bereich des Möglichen. Die Salzburger könnten ihren Vorsprung mit einem Sieg gegen die Grün-Weißen jedoch schon auf zehn Punkte vergrößern – das in den verbleibenden sieben Runden aufzuholen, käme im Bundesliga-Finish einer Heldentat gleich, zumal mit dem Stadtrivalen ein weiterer Konkurrent mitmischt.

Austria-Coach Thorsten Fink wollte nach der Altach-Partie nicht von der Meisterschaft sprechen. Kämpferisch, fast schon trotzig strich der Deutsche das Positive hervor. “Letztendlich sind wir die drittbeste Mannschaft in der Liga, haben noch große Ziele wie das Cup-Halbfinale gegen Salzburg, dann die Qualifikation für die Europa League. Wir können durchaus zufrieden sein mit der Saison”, meinte der Deutsche.

Weniger zufrieden war er allerdings mit der Leistung der Offiziellen gegen Altach. “Leider hat es drei Schlüsselszenen gegeben, die das Spiel heute entschieden haben”, sagte Fink. Die Elfmeter-Vorgeschichte – Richard Windbichler brachte Hannes Aigner in der 41. Minute regelwidrig zu Fall – ging für ihn in Ordnung. Allerdings hatte er zuvor, als Olarenwaju Kayode und Altach-Kapitän Philipp Netzer aneinandergeraten waren, ein Rot-Vergehen des Vorarlbergers gesehen.

“Er schlägt ihn und trifft ihn im Gesicht. In jeder anderen Liga ist das eine Rote Karte”, sagte er im Sky-Interview. “Das sind spielentscheidende Situationen, die der Schiedsrichter einfach sehen muss.”

Der Austria dicht auf den Fersen ist der FC Admira Wacker Mödling, der am Samstag bei Mattersburg 3:0 gewann. Für die Südstädter war es der dritte Sieg in Folge, nur noch vier Punkte trennen die Austria von der Admira. “Wir müssen uns weiter konzentrieren, den dritten Platz zu erreichen. Vier Punkte sind für eine starke Mannschaft, wie wir es sind, ein gutes Polster, aber es hätten mehr sein können”, sagte Fink.

“Platz drei ist in unseren Köpfen nicht in irgendeiner Weise eine Überlegung”, hatte Trainer Oliver Lederer schon vor dem Gang nach Mattersburg gemeint. Angesichts der aktuellen Tendenz könnte man in der Südstadt freilich schön langsam auf “unanständige” Gedanken kommen. “Wenn man einen Lauf hat, dann klappt’s”, meinte etwa Maximilian Sax, der aber auch betonte, dass der letztlich klare Sieg auf harter Arbeit beruhte. “Die erste Halbzeit haben wir uns nicht so vorgestellt, bis zur 55. Minute war es ganz schwer für uns, Mattersburg war besser. Nach den Toren ist es leicht geworden”, betonte der Stürmer.

Als “Eisbrecher” trat Lukas Grozurek mit den ersten Toren der Partie (57., 65.) in Erscheinung und stellte dabei seine gute Form unter Beweis. Alle drei Saisontore erzielte er innerhalb der jüngsten drei Partien. Admira-Coach Ernst Baumeister fand das erstaunlich. “Das war ein wenig überraschend. Er ist zwar ein sehr guter Stürmer, aber ein Goalgetter ist er keiner”, meinte der Ex-Internationale gegenüber “Sky”. Grozurek selbst handelte quasi auf Anweisung von außen. “Bei meinem ersten Tor haben die Zuschauer reingeschrien ‘hau drauf’, da habe ich den Haken nach innen gemacht und es einfach probiert”, erzählte der Ex-Rapidler.

Wenig zu lachen hatte Mattersburg-Coach Ivica Vastic, dessen sechstplatziertes Team nach zuvor zwei Siegen en suite nun zweimal als Verlierer vom Platz ging und sich von Platz vier wohl verabschieden muss. Rang fünf, den derzeit Sturm einnimmt, ist mit zwei Punkten freilich noch allemal in Reichweite. “Fakt ist, wir haben gut gespielt, Admira hat die Tore gemacht”, resümierte Vastic.

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