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Austria Wien unterlag Schlusslicht Kärnten

Kärntner überraschten gegen die Wiener Austria
Kärntner überraschten gegen die Wiener Austria ©APA (eggenberger)
Die Wiener Austria hat im Rennen um die Tabellenspitze in der Fußball-Bundesliga eine unerwartete Niederlage gegen Schlusslicht Austria Kärnten kassiert. Ausgerechnet gegen die seit 18. März sieglosen Klagenfurter kassierten die Violetten am Samstag eine 1:2-(0:0)-Auswärtsniederlage und verpatzten damit ihre Generalprobe für den Europa League-Auftakt gegen Athletic Bilbao am Donnerstag gründlich.

Thomas Hinum (65.) und Wolfgang Mair (79.) trafen für die Kärntner Hausherren, die 16 Liga-Partien auf einen vollen Erfolg gewartet hatten. Milenko Acimovic (82.) konnte für die über weite Strecken spielbestimmende, aber in Strafraumnähe ungefährliche Austria aus einem Elfmeter nur noch verkürzen. Die Wiener verpassten damit den Sprung an die Tabellenspitze, an der am Sonntag Meister Salzburg thronen könnte. Kärnten bleibt trotz des ersten Saisonsiegs zwei Zähler hinter den ebenfalls siegreichen Kapfenbergern Letzter.

Die Austria startete in Klagenfurt mit dem Selbstvertrauen aus vier Siegen in den vergangenen fünf Runden in die Partie. Die ohne die drei Ex-Kärntner Junuzovic (verletzt), Ortlechner und Schumacher eingelaufenen Wiener nahmen das Heft schnell in die Hand, Jun traf nach einem Solo bereits nach 75 Sekunden die Stange. Bei einem Kopfball von Bak nach einem Eckball rettete der in Kärnten wieder unter Vertrag genommene Mair auf der Linie.

Die von Trainer Frenkie Schinkels mit einer 3-4-3-Taktik um Ex-Austria-Kapitän Blanchard aufs Feld geschickten Kärntner kamen erst nach 20 Minuten ins Spiel. Der ebenfalls in der Länderspielpause von Rapid geholte Abwehrchef Hiden (21.) verzog nach einem Eckball volley nur knapp, Jagne (25.) konnte einen Kopfball nicht gefährlich genug platzieren.

Am Charakter der Partie änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nur wenig. Der Cupsieger ließ trotz Feldüberlegenheit offensiv ohne den verletzten Teamstürmer Okotie seine Gefährlichkeit vermissen. Trainer Karl Daxbacher reagierte nach 65 Minuten und brachte Neuzugang Schumacher für den wirkungslosen Diabang. Den Treffer schossen allerdings umgehend die Hausherren. Der eingewechselte Schembri legte für Hinum ab, der exakt ins lange Eck traf (65.). Die Austrianer wollten bei der Ballannahme von Schembri aber nicht zu Unrecht ein Hands gesehen haben.

Dann gelang den Kärntnern die Vorentscheidung: Nach einem Solo von Sandro konnte Safar den Schuss des Brasilianers nicht bändigen, Mair staubte ab (79.). Nach einem Foul von Zivny am durchbrechenden Jun verwertete Acimovic den fälligen Elfmeter zwar noch souverän zum Anschlusstreffer (82.). Trotz eines vehementen Austria-Sturmlaufs in den abschließenden Minuten reichte es für den Punktgewinn am Ende aber nicht mehr.

Frenkie Schinkels (Kärnten-Trainer): “Wir waren glücklich, die Austria war besser. Beim ersten Tor war vielleicht die Hand dabei. Heute haben wir das gemacht, was die Austria in Graz gemacht hat: Schlechter gespielt, aber gewonnen. Jedes Spiel ist wichtig, du kämpfst ums Überleben. Ich hoffe, dass das jetzt jeder kapiert hat. Jetzt haben wir drei Punkte, auf das bauen wir auf. Ich freue mich für die Fans, für die Mannschaft und für meine Kritiker, die jetzt wieder eine Woche den Mund halten können.”

Wolfgang Mair (Kärnten-Torschütze): “Es fällt eine gewisse Last von einem. Kärnten hatte eine enorm lange Serie ohne Punkte, da war ich auch noch dabei. Da ist es umso schöner, dass diese Serie beendet ist. Die Austria hat auch hier ihre Chancen gehabt, wir hatten unsere. Ein bisserl Glück gehört immer dazu. Heute waren wir aber der verdiente Sieger.”

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Heute war es so, dass wir als bessere Mannschaft verloren haben. Diese Saison war das eine oder andere Spiel nicht besser, das wir aber gewonnen haben. Grundsätzlich kann ich der Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat gut gespielt. Der Endzweck hat gefehlt. Wir haben das Spiel klar bestimmt und waren die klar bessere Mannschaft. Die zweite Spielhälfte hat mir etwas der Nachdruck gefehlt, erst nach dem Gegentreffer ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Aber die Leistung war auch in der zweiten Hälfte in Ordnung.”

tipp3-Bundesliga (7. Runde):
SK Austria Kelag Kärnten – FK Austria Wien 2:1 (0:0)
Klagenfurt, Hypo Group Arena, 6.212, SR Meßner

Torfolge: 1:0 (65.) Hinum, 2:0 (79.) Mair, 2:1 (82.) Acimovic (Elfmeter)

Kärnten: Schranz – Troyansky, Hiden, Zivny – Hinum, Blanchard, Hierländer (54. Schembri), Prawda – Mair (84. Kaufmann), Jagne (77. Sand), Sandro
Austria: Safar – Standfest, Bak, Dragovic, Suttner – Klein (75. E. Sulimani), Baumgartlinger, Vorisek (69. Liendl), Acimovic – Jun, Diabang (65. Schumacher)

Gelbe Karten: Schembri, Zivny bzw. Jun, Dragovic, Sulimani
Die Besten: Schranz, Sandro, Hinum bzw. Baumgartlinger, Acimovic

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