Austria Wien in der Champions League zu Gast bei Atletico Madrid
In den ersten drei Partien der Königsklasse haben die Madrilenen dreimal gewonnen, Sieg Nummer vier würde bereits den Achtelfinal-Einzug bedeuten. Die Wiener haben sich bis dato immerhin größtenteils gut verkauft und mit dem 0:0 in St. Petersburg auch einen Punkt erobert – auf den ersten Treffer in der Königsklasse wartet die Truppe von Trainer Nenad Bjelica aber noch. Die offensive 0 steht nach 270 gespielten Minuten nur noch bei zwei der 32 Teams in der Gruppenphase der Champions League. Neben der Austria wartet in Gruppe C auch noch Anderlecht (am Dienstag in Paris im Einsatz) auf den ersten Torjubel.
Austria Wien hofft auf erstes Tor in der CL
Minimalziel gegen den überlegenen Gruppenersten ist ein Remis und vor allem das Erzielen des ersten Tores. “Ich hoffe, dass uns in Madrid unser erstes Tor gelingt”, sagte Bjelica. Erster Kandidat darauf dürfte Roman Kienast sein. Und damit jener Mann, der mit seinem späten Tor im Qualifikations-Heimspiel gegen Zagreb die Türe zur Gruppenphase erst aufgestoßen hat. Mittlerweile hat sich Kienast vom Joker zur Nummer eins im Austria-Angriff hochgedient, denn Philipp Hosiner ist bei Bjelica in Ungnade gefallen.
“Natürlich ist es unser Ziel, das erste Tor zu machen. Wer es dann schlussendlich erzielt, ist aber völlig egal”, meinte Kienast, der sich am Sonntag mit drei Treffern beim 3:0 in Wr. Neustadt für Atletico warm geschossen hat. Der Sieg in Niederösterreich hat die Stimmung bei den Austrianern logischerweise deutlich verbessert.
“Nach so einem Sieg steigt man mit einem anderen Gefühl in den Flieger”, gestand Kapitän Manuel Ortlechner. “Das 3:0 in Wr. Neustadt war wichtig für die Moral. Aber natürlich wissen wir, dass uns in Madrid ein völlig anderes Spiel erwartet”, meinte der Abwehrchef, auf den wieder jede Menge Arbeit zukommen dürfte. “Wichtig ist, dass wir defensiv kompakt stehen. Wir können diesmal einfach nur überraschen”, gab Ortlechner als Motto für die spanische “Mision imposible” aus.
Nenad Bjelica nur auf der Tribüne
Ausgerechnet in Spanien, wo Bjelica in den 1990er-Jahren lange gespielt hat und u.a. auch viermal auf Atletico-Coach Diego Simeone getroffen ist, ist Bjelica gesperrt. Der Kroate hat sich vor zwei Wochen beim 0:3 gegen Atletico in Wien mit Referee Daniele Orsato angelegt und fasste deshalb eine Sperre für die Partie im Vicente-Calderon-Stadion aus.
Während Bjelica deshalb auf der Tribüne Platz nehmen muss, werden in der Coaching Zone sein Assistent Rene Poms und Tormanntrainer Franz Gruber das Kommando übernehmen. Sorgen, dass seine Vertreter taktische Schnitzer fabrizieren könnten, hat Bjelica nicht. “Wir sprechen eine Sprache, haben die gleiche Philosophie. Meine Kollegen wissen intuitiv genau, was ich machen würde. Ich kann mich voll auf sie verlassen”, erklärte Bjelica.
(APA)