Austria weiter im Tief
Während die Steirer die ihre beendeten und den ersten Punktgewinn nach sechs Meisterschaftsniederlagen en suite schafften, wartet der Cupsieger aus Wien weiter auf den ersten vollen Erfolg seit dem 2:1 im Nachtragsspiel gegen die Grazer Athletiker.
Beachtliche sieben Punkte hatte der Vorsprung der Violetten auf Red Bull Salzburg bereits betragen. Nach einer 0:3-Auswärtspleite und dem 2:2 im Heimspiel gegen die Salzburger sowie zwei Unentschieden gegen Admira (4:4) und eben den GAK ist er vor der Sonntag-Partie der Red Bulls gegen Mattersburg auf drei Zähler geschrumpft – und das ausgerechnet, während Mäzen Frank Stronach (kam am Freitag nach Österreich) im Lande weilt.
Jetzt ist es vor allem wichtig, ruhig zu bleiben. Panik wäre jetzt das Schlechteste, gab Austria-Sportdirektor Peter Stöger die violette Devise für die kommenden Tage und Wochen aus und fügte hinzu: Wir hatten die Chance, haben sie vorläufig nicht genützt, sind aber noch immer dabei. Dass es ein Kampf bis zum Schluss wird, haben wir immer gewusst. Der sportliche Verantwortliche des Cupsiegers sah in der Grazer UPC-Arena zwei völlig verschiedene Spielhälften seiner Truppe.
Die erste Hälfte war aus meiner Sicht nicht enttäuschend. Wir haben das Spiel kontrolliert, aber unsere Chancen nicht verwertet. Nach der Pause haben wir den Faden verloren, was für mich nur ganz schwer zu erklären ist. Ich war in der Pause in der Kabine, alle waren voll motiviert, meinte Stöger am Sonntag, nachdem er eine Nacht über den Punkteverlust im Fernduell mit Salzburg geschlafen hatte. Was uns zur Zeit fehlt, ist, aus den wichtigen Situationen Kapital zu schlagen. Uns passieren Konzentrations- und Kommunikationsfehler, sowohl in der Abwehr als auch vor dem Tor.
Coach Frenkie Schinkels versuchte zwar, der violetten Ideenlosigkeit nach dem Seitenwechsel entgegenzuwirken, was jedoch nicht gelang. Im Spiel ist es natürlich schwer, etwas zu unternehmen. Wir haben versucht, mit der Einwechslung von Rushfeldt für Linz die Lufthoheit zu gewinnen. Das hat leider nicht geklappt, analysierte Stöger und ergänzte: Dann kommt Metz für Hill und sieht ein paar Minuten später Rot für eigentlich kein Foul. Aber solche Sachen passieren eben, wenn man in so einer Situation ist.
Schinkels selbst zeigte sich schwer enttäuscht: Mit dem einen Punkt kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Unsere zweite Hälfte war für mich nicht zum Anschauen. Sein Gegenüber Lars Söndergaard war angesichts des Punktgewinns nach – inklusive Cup – sieben Niederlagen in Serie erleichtert: Man hat gesehen, dass sich die Mannschaft zusammengerissen hat. Anfangs waren wir verunsichert, was nach sieben Niederlagen normal ist. Dann ist das Selbstvertrauen gekommen, die Mannschaft ist mit dem Spiel gewachsen, meinte der Däne und gab sich kämpferisch: Der GAK lebt wieder.