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Austria schöpft aus "Lehrstunde" in Bilbao Mut

Austria: "Wenn man dann hinten drin steht, hat man keine Chance"
Austria: "Wenn man dann hinten drin steht, hat man keine Chance" ©EPA
Fehlstart nach Maß, vergebene Chancen und Scharmützel auf den Zuschauerrängen: Der Auftritt im Land des Fußball-Europameisters war für den FK Austria Wien ein wenig erfolgbringender. Gegen Athletic Bilbao setzte es in der ersten Runde der Europa League-Gruppenphase die ob der Ausgangsposition befürchtete Niederlage
Austria geht in Bilbao 0:3 unter
Spielszenen aus Bilbao

Nach dem 0:3 haderten die Violetten mit dem ungünstigen Spielverlauf, gerade dies gab Spielern und Trainer nach der Lehrstunde im San Mames aber auch Mut für die anstehenden Aufgaben auf der internationalen Bühne.

Athletic erwies sich für die stark ersatzgeschwächten Gäste an diesem Abend als zu abgeklärt. Die Basken überzeugten durch schnörkellosen Kick mit Zug zum Tor und hatten mit Doppeltorschütze Llorente (8./Elfmeter, 24.) auch einen echten Knipser in ihren Reihen. Für die nach dem Ausfall von Kapitän Acimovic bemüht, aber ideenlos wirkenden Wiener ließ Diabang hingegen die sich bietenden Chancen auf den Anschlusstreffer ungenutzt – laut Trainer Karl Daxbacher ein nicht unwesentlicher Punkt für die doch deutliche Pleite.

“Hätten wir aus unseren Chancen vielleicht ein Tor gemacht, hätten wir Bilbao etwas verunsichern können und den Glauben an uns selbst nicht verloren. Diesen Eindruck habe ich gehabt”, meinte Daxbacher, dem trotz ungünstigem Spielverlauf das Aufbäumen gegen die Niederlage abging. “Es kommt immer auf die Gegenwehr an, die war das eine oder andere Mal mangelhaft bei uns.” Tatsächlich fehlte am Ende nicht nur im Angriff Abgeklärtheit, sondern auch die nötige Sicherheit in der Defensive sowie ein geordneter Spielaufbau.

“Technisch und spielerisch war Bilbao klar eingespielter. Wenn man dann hinten drin steht, hat man keine Chance, dem Druck standzuhalten”, meinte Mittelfeldspieler Florian Klein, der mit Ersatz-Kapitän Joachim Standfest seine liebe Not mit dem an der linken Flanke wirbelnden Athletic-Jungstar Muniain hatte. Nach dessen Treffer zum 3:0 (56.) war die Partie endgültig gelaufen, nach der anschließenden Rote Karte gegen den unglücklichen Suttner (71.) sogar ein Debakel möglich.

Daxbacher wollte nach der “Lehrstunde” in Bilbao (“Ich hoffe, einige Spieler nehmen für ihr weiteres Fußballerleben etwas mit”) aber nicht nur Trübsal blasen. “Ich glaube daran, dass wir Bilbao im eigenen Stadion fordern und auch besiegen können”, meinte der Niederösterreicher. Und auch Verteidiger Manuel Ortlechner sah in der Niederlage etwas Positives: “Heute haben wir ein bisschen Lehrgeld gezahlt, im nächsten Spiel wird es schon ganz anders ausschauen.”

Dieses bestreiten die Favoritner am 1. Oktober gegen Nacional Funchal. Wolllen sie den Sprung aus der Gruppenphase schaffen, stehen die Austrianer gegen die Portugiesen bereits unter Druck. Auch Nacional startete mit einer Niederlage und musste sich Werder Bremen daheim 2:3 geschlagen geben. Neben der besseren Chancenverwertung müssen die Violetten laut Daxbacher aber auch an anderen Dingen arbeiten: “Es fehlt noch mehr Ruhe am Ball und Konsequenz im Zweikampfverhalten. Auch im taktischen Bereich machen wir Fehler.”

Für Aufregung im und um das Stadion sorgten vor und währende der Partie jedoch auch die mitgereisten Austria-Fans. Diese wurden bereits bei der Ankunft von Bilbao-Anhängern unsanft empfangen, die baskische Polizei musste ebenso unsanft schlichtend eingreifen. Im Stadion revanchierten sich die violetten Anhänger sehr zum Ärger der baskischen Zuschauer mit “Eviva Espana”-Gesängen. Es folgten verbale Scharmützel, die Polizei musste erneut eingreifen. Die UEFA nahm dies wenig erfreut zur Kenntnis, Austria droht damit wie vor vier Jahren eine Geldstrafe.

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