AA

Austria hadert nach 2:2 in Ried mit Schiedsrichter

Wiener fühlten sich benachteiligt
Wiener fühlten sich benachteiligt
43 Minuten lang machte sich am Sonntag Fadesse breit, dann aber nahm das Bundesligaduell zwischen Ried und dem entthronten Fußball-Meister Austria Fahrt auf. Dank des Last-Minute-Tors Christian Ramsebners stand am Ende ein 2:2, das vor allem die Wiener zufriedenstellen durfte. Doch der Ausschluss des Austrianers James Holland sowie die kuriose Rieder Führung erhitzte die violetten Gemüter.


Austria-Coach Herbert Gager gab sich nach der Partie zwar gefasst, sprach aber Klartext. “Es war ein normaler Zweikampf, die Entscheidung ging da wohl vom vierten Offiziellen aus”, meinte er im Hinblick auf das theatralische Gebaren Andreas Schickers, das James Holland Gelb-Rot in der 44. Minute einbrachte. “Dass der vierte Schiedsrichter so viel hineinruft und eingreift, habe ich noch nie erlebt.” Schicker selbst rechtfertigte sich so: “Holland ist aktiv an meinen Kehlkopf gekommen. Es kann natürlich sein, dass ich in ihn reingerannt bin.”

Auch das anschließende 1:0, bei dem der heranspringende Gerard Oliva Goalie Heinz Lindner samt Ball ins Tor bugsierte, sorgte für ebenso heftige wie erfolglose Beschwerden der Austria. “Das war eher ein Kung-Fu-Tritt”, meinte Gager. Auch Lindner, dem ein Eigentor zugerechnet wurde, war fassungslos.

“Ich glaube, jeder im Stadion hat gesehen, dass ich ins Tor geschubst wurde. Der Gegner springt mit dem Körper in mich rein”, erklärte der ÖFB-Teamgoalie. Selbst Ried-Coach Michael Angerschmid kam nicht umhin, dies anzuerkennen. “Dem 1:0 ist schon ein klares Foul vorausgegangen, das war für uns natürlich glücklich”, meinte der Oberösterreicher, sah das aber als “ausgleichende Gerechtigkeit: Beim Spiel in Wien hätten wir einen klaren Handelfmeter bekommen müssen.”

Unzufrieden waren die “Veilchen” aber nicht nur mit der Leistung des Unparteiischen, auch ihr eigenes Auftreten habe eine Woche vor dem Wiener Derby bzw. vier Tage nach dem klaren 3:0 gegen Salzburg zu wünschen übrig gelassen – zumindest vor der Pause. “Wir sind hierhergekommen, um drei Punkte mitzunehmen, wollten dominieren, doch das ist uns gerade in der ersten Hälfte nicht gelungen. Da waren wir zu zögerlich”, musste Gager gestehen.

Er sah vor dem Seitenwechsel vor allem einen “Sommer-Kick”. Insgesamt sah er, der mit den Favoritnern auch im siebenten Spiel seiner Ära ungeschlagen blieb, den Nachmittag positiv: “Kompliment an die Mannschaft. Sie hat nach Ausschluss und Rückstand wieder einmal Moral bewiesen. Wir haben uns den Punkt mehr als verdient.”

Während die Gäste letztlich mit einem Punkt zufrieden sein mussten, weinte man auf Rieder Seite dem Sieg nach. “Das fühlt sich für uns wie eine Niederlage an”, gab Angerschmid zu Protokoll, Stürmer Rene Gartler sah es genauso.”Das ist natürlich enttäuschend”, betonte der Wiener, in der 79. Minute schon der vermeintliche Siegtorschütze. “Wir müssen nach dem Ausschluss und der 2:1-Führung routinierter agieren, haben da viele Möglichkeiten herausgespielt, aber nicht genutzt”, ächzte er. “Wir stehen mit zwei verlorenen Punkten da und fahren nun nach Wiener Neustadt, um zu gewinnen. Damit wir unsere Minimalchance auf Europa wahren.”

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Austria hadert nach 2:2 in Ried mit Schiedsrichter
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen