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Austria feiert ungefährdeten Derbysieg bei Rapid

Lucas Venuto konnte gegen Rapid erst jubeln, kurze Zeit später musste der Brasilianer mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Feld.
Lucas Venuto konnte gegen Rapid erst jubeln, kurze Zeit später musste der Brasilianer mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Feld. ©APA/Hans Punz
Die Wiener Austria entscheidet auch das zweite Derby in Rapids Allianz-Stadion mit 2:0 für sich. Goran Djuricin kassiert damit im zweiten Spiel als Chefcoach seine erste Niederlage.
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Die Austria hat das 321. Wiener Derby gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gewann am Sonntag beim Erzrivalen Rapid verdient mit 2:0 (1:0). Damit hat es in den vier Bundesliga-Stadtduellen in dieser Saison nie einen Heimsieg gegeben. Der Derbysieger rückte wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor und kann nächste Woche die Salzburger Meisterfeier aufschieben.

Die Austria ging in der ersten Hälfte durch Lucas Venuto (22. Minute) in Führung. Bei den defensiv gut eingestellten Gästen sorgten die schnellen Offensivspieler stets für Gefahr, dabei profitierte die Austria auch von Eigenfehlern in der Rapid-Hintermannschaft. Felipe Pires (56.) zeichnete nach dem Seitenwechsel aus einem Konter für den 2:0-Endstand verantwortlich.

Rapid: Erste Niederlage für Cheftrainer Goran Djuricin

Es war der insgesamt 117. Derby-Erfolg der Violetten und der zweite in dieser Saison. Auch das erste Gipfeltreffen im Allianz-Stadion war am 23. Oktober mit 2:0 an die Austria gegangen.

Bei den Grün-Weißen fand eine bemerkenswerte Serie eine Fortsetzung: In der Geschichte der Bundesliga (seit 1974) hat noch kein neuer Rapid-Trainer bei seinem ersten Derby einen Heimsieg bejubeln dürfen. Goran Djuricin erging es also nicht anders als seinen Vorgängern. Kapitän Steffen Hofmann verpasste seinen 17. Derby-Sieg, womit er Peter Schöttel überholt hätte und alleiniger Rapid-Rekordmann gewesen wäre.

Austria Wien kleverer und effizienter

Beide Mannschaften begannen mit einer Änderung in der Startformation im Vergleich zu den Bundesliga-Auftritten in der Vorwoche. Bei Rapid rückte Mario Sonnleitner für den unter der Woche erkrankten Maximilian Wöber in die Innenverteidigung. Beim Gegner übernahm Jens Stryger Larsen wieder den Part als Rechtsverteidiger.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich vor 26.000 Zuschauern eine intensive und flotte Partie, in der Rapid zumeist den Ball hatte, jedoch keine stichhaltigen spielerischen Argumente, um in den gegnerischen Strafraum vorzudringen. Im eigenen Sechzehner herrschte erstmals in der 15. Minute nach einer Holzhauser-Flanke von links Konfusion, Venuto traf die Kugel jedoch nicht ideal.

In der 22. Minute machte es das violette Angriffstrio besser: Pires vernaschte auf der linken Seite Mario Pavelić und bediente Olarenwaju Kayode im Strafraum ideal, dessen Stanglpass verwertete Venuto. Der Brasilianer hatte unmittelbar darauf Pech und zog sich ohne Fremdeinwirkung eine Bänderverletzung im Knie zu. Ismael Tajouri kam für den Torschützen ins Spiel.

FAK mit Rückenwind nach Führungstreffer

Die Austria nahm durch die Führung Rückenwind für die folgenden Minuten mit. Mehrmals kamen die “Veilchen” über links und mit Flanken dem Rapid-Tor gefährlich nahe. 35. Minute: Erneut war die Abseitsfalle der Hütteldorfer überlistet, Kayode scheiterte nach suboptimalem Pires-Zuspiel aber an Goalie Tobias Knoflach, der den Pass antizipiert hatte.

Bei Rapid war der Schwung der Anfangsphase verpufft, die Hausherren fanden bis zur Pause keine einzige nennenswerte Chance vor. Austria-Torhüter Osman Hadžikić musste bei einer abgerissen Pavelić-Flanke eingreifen, sonst hatten seine Vorderleute alles unter Kontrolle.

Rapid kaum torgefährlich

Nach Wiederbeginn unterbrach Schiedsrichter Gerhard Grobelnik das Spiel aufgrund einer dichten Rauchwolke aus dem grün-weißen Fansektor für drei Minuten. Danach schloss Pires nach Holzhauser-Vorlage aus der eigenen Hälfte einen Konter selbst mustergültig ab. Die Austria spulte nun einen gefährlichen Angriff nach dem anderen ab, Kayode (60., 64.) hätte das Spiel im Alleingang entscheiden können.

Rapid steckte nicht auf. Die Heimischen wurden mit Weitschüssen durch den für Sonnleitner eingewechselten Wöber (62.) und Tamas Szanto (65.) sowie durch Standardsituationen gefährlich. Im eigenen Strafraum machte die Austria-Abwehr weiter die Räume eng und alles richtig. Stephan Auer (79.) schoss ebenfalls aus der Distanz über das Tor. Ein Freistoß von Thomas Murg (90.) an die Stange sowie ein Fehlschuss von Szanto (93.) neben das leere Tore waren am Ende symptomatisch.

Der Rückstand der Austria auf Tabellenführer Red Bull Salzburg beträgt 15 Zähler. Die Wiener sind der einzige Club, der am kommenden Samstag einen vorzeitigen Titelgewinn von Red Bull Salzburg verhindern kann. Dazu muss freilich ein Sieg im Heimspiel gegen Sturm Graz her. Rapid hat als Sechster aktuell sieben Punkte mehr als Schlusslicht SV Ried.

(APA, Red.)

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