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Austria Amateure gewinnen Cup-Derby im Elferschießen

Im Elferschießen warf der violette Nachwuchs die Rapid-Amateure nach einer dramatischen Cup-Schlacht im Hanappi-Stadion aus dem Bewerb. Bilder vom Spiel 

4.400 Fans – ein Großteil davon auf der fast vollen Westtribüne – sorgten für echte Derbystimmung in Hütteldorf. Rapid-Trainer Reisinger setzte auf ein spielstarkes Mittelfeld, begann mit Ciftci rechts im Mittelfeld hinter Fröschl und Trimmel. Die erste Chance hatten die Grünweißen: Sandic setzte einen Freistoß aus 20 Metern knapp über das Tor von Jakubov (5.).

Kurz darauf tauchten erstmals die Veilchen gefährlich vor dem Rapid-Tor auf, Goalie Uzun parierte einen Volleyschuss von Schriebl (10.). Die Rapidler präsentierten sich im Angriff spielfreudig, allerdings nicht immer diszipliert. Trainer Reisinger nützte jeden Quadratmeter seiner Coachingzone. Sein Gegenüber Dihanich blieb gelassener, sein Team war die routiniertere Mannschaft und agierte kompakter.

Nach einer halben Stunde übernahm der grün-weiße Nachwuchs das Kommando. Christopher Drazan scheiterte noch aus spitzem Winkel an Jakubov (34.), wenig später ging die Heimmannschaft in Führung: Nach einer Ecke legte Kapitän Jusic per Kopf auf Fröschl zurück, der mit einer Direktabnahme aus zehn Metern Jakubov keine Chance ließ (41.). Fröschl, der nach einem Zusammenprall ein Cut erlitten hatte und mit Turban weiterspielte, erinnerte mit seinem Torjubel entfernt an Rapids Turban-Ikone Carsten Jancker.

Nach dem Wechsel war die Austria mehr um Konstruktives bemüht, ohne wirklich zwingend zu werden. Rapid blieb, angetrieben von den starken Drazan und Ildiz, gefährlicher: Glück für die Violetten, als Sandic’ Freistoss aus 20 Metern von der Latte ins Feld zurücksprang (49.), und als Ciftci Fröschls Stanglpass haarscharf verpasste (54.).

Cup-dramatik pur sahen die Fans in der Rapid-Viertelstunde: Ein Lattenpendler von Schriebl sprang zurück ins Feld (78.), statt dem Ausgleich für die Austria hieß es gleich darauf auf der anderen Seite Elfmeter! Drazan wurde nach einem unwiderstehlichen Antritt im Strafraum umgerissen, Austria-Goalie Jakubov parierte den schwach geschossenen Elfer von Jusic jedoch. Im Gegenzug fiel der Ausgleich. Benjamin Sulimani fand im Strafraum Zeit und Platz, legte sich den Ball zurecht und drosch ihn zum 1:1 unter die Latte (81.). Dass die Violetten die Verlängerung erreichten, verdankten sie ihrem Tormann: In der Nachspielzeit scheiterten binnen zwei Minuten Fröschl, Ildiz und Trimmel allesamt an Jakubov.

In der Verlängerung kämpften beide Teams mit offenem Visier weiter, die Torhüter blieben jedoch nervenstark, der Cup-Fight musste schließlich seinen Höhepunkt im Elferschießen finden.

Nachdem Ildiz vergeben hatte, hielt Jakubov gegen Sandic – und ausgerechnet Ex-Rapidler Korsos verwandelte den entscheidenden Elfmeter für die Austria-Amateure. Für die jungen Rapidler ist das Cup-Märchen vorbei. Reisingers Rohdiamanten dürfen sich jedoch damit trösten, vor einer vielversprechenden Zukunft zu stehen.

Hans Dihanich (Coach Austria-Amateure): “Der Sieg war glücklich. Wenn Rapid nicht den Elfer in der regulären Spielzeit verschossen hätte, wäre das Spiel anders ausgegangen. Wir hatten ein glückliches Händchen, als wir uns für Tormann Jakubov entschieden haben.”

Andreas Reisinger (Coach Rapid-Amateure): “So ungerecht kann Fußball sein. Es tut mir sehr leid für die Burschen, sie haben super gespielt; das Auftreten der Jungen war sensationell. Im Elfmeterschießen hat uns die Routine gefehlt. Gratulation an die Austria, das ist eine starke Mannschaft.”

ÖFB-Cup, Viertelfinale:
SK Rapid Wien Amateure – FK Austria Wien Amateure 1:4 n.E. (1:0,1:1,1:1)
Hanappi-Stadion, 4.400, SR Prammer

Torfolge: 1:0 (39.) Fröschl, 1:1 (83.) B. Sulimani

Elfmeterschießen: 0:1 Leovac, Ildiz schoss über das Tor, 0:2 Metz, Sandic scheiterte an Jakubov, 0:3 Tadic, 1:3 Prokopic, 1:4 Korsos
Rapid: Uzun – Mohr, Tosun, Jusic, Bergmann – Ciftci (86. Prokopic), Sandic, Ildiz, Drazan – Trimmel, Fröschl
Austria: Jakubov – Rathfuss, Ramsebner, Korsos, Leovac – Freitag (63. Haselberger), Schriebl, Metz, Dimic (109. Kummerer) – Mössner (57. Tadic), B. Sulimani

Gelbe Karten: Jusic, Tosun bzw. Schriebl, Ramsebner, Korsos
Die Besten: Jusic, Fröschl, Ildiz, Drazan bzw. Schriebl, Dimic, Jakubov

Martin Ucik

 

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