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Australische Polizei vernimmt weitere Ärzte

Im Rahmen der Ermittlungen zu den Anschlagsversuchen in Großbritannien hat die Polizei bei Razzien in zwei australischen Krankenhäusern Computer beschlagnahmt und weitere ausländische Ärzte vernommen.

Mögliches Beweismaterial sei in Krankenhäusern in Perth und Kalgoorlie im Bundesstaat Western Australia beschlagnahmt worden, teilte Kommissar Mick Keelty am Freitag in Sydney mit. Dort seien vier indische Ärzte verhört worden, die ebenso wie die inhaftierten Terrorverdächtigen im britischen Gesundheitswesen gearbeitet hätten.

Ein weiterer Arzt wurde in New South Wales befragt. Laut „Channel Ten“ soll es sich dabei ebenfalls um einen Mann indischer Herkunft handeln, der in Sydney arbeitet.

Keelty betonte, die vier Ärzte seien nur kurz und im Rahmen der Ermittlungen der britischen Polizei verhört worden. Generalstaatsanwalt Philip Ruddock sagte, die vernommenen Ärzte stünden nicht im Verdacht, einer „terroristischen Zelle“ anzugehören. Doch hätten sie Kontakte zu anderen Verdächtigen gehabt.

Vertreter der australischen Gesundheitsbehörden hatten am Vortag enthüllt, dass sich zwei der von der britischen Polizei inhaftierten verdächtigen Ärzte vergeblich um einen Posten in Western Australia bemüht hätten. Bei einem von ihnen soll es sich um Kafeel Ahmed handeln, dem mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus liegenden Fahrer des Jeeps, mit dem der Anschlag auf den Glasgower Flughafen verübt werden sollte. Kafeel Ahmed, dessen Name immer wieder auch mit Khalid oder Khalim angegeben wird, habe sich ebenso wie sein jüngerer Bruder Sabeel mehrmals in den vergangenen Jahren beworben. Beide seien aber wegen ungenügender Qualifikation abgewiesen worden.

Die Polizei hatte am Montag den Cousin der beiden Brüder, den indischen Arzt Mohammed Haneef, in Brisbane festgenommen, als er gerade ein Flugzeug nach Indien besteigen wollte.

Nach Informationen der „India Times“ ist Kafeel Ahmed jedoch kein Arzt, sondern Ingenieur. Er habe in Großbritannien in Luftfahrttechnik promoviert, berichtete das Blatt, ohne Quellen zu nennen. Seine Familie erzählte der Zeitung, Kafeel Ahmed habe kurz vor seiner Abreise nach Großbritannien im Mai berichtet, er arbeite an einem „umfangreichen, geheimen Projekt“ zur Klimaerwärmung, an dem „mehrere Leute aus mehreren Ländern beteiligt“ seien. Zum letzten Mal habe er am Tag des Anschlagsversuchs in Glasgow mit seiner Mutter und Schwester telefoniert. Er habe ihnen gesagt, dass seine „Präsentation“ misslungen sei und sie aufgefordert, für ihn zu beten.

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