Die mutmaßlichen Terroristen seien bei mehreren Razzien am Dienstagmorgen in Sydney und Melbourne festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher des Staates New South Wales dem Rundfunksender ABC. Allein an der Aktion in Sydney seien 400 Polizisten beteiligt gewesen. Insgesamt wurden den Angaben zufole mehr als zwanzig Häuser in Vorstädten der beiden Metropolen durchsucht.
Bei den Razzien seien Waffen und Chemikalien sicher gestellt worden, mit denen offenbar Bomben gebaut werden sollten, hieß es in einer Erklärung der Polizei. Auch Computer und Rucksäcke wurden beschlagnahmt. Acht der Männer wurden in Sydney und die übrigen neun in Melbourne festgenommen. Sie sollten im Laufe des Dienstags einem Richter vorgeführt werden. Unter den Festgenommenen ist nach Angaben eines Anwalts ein radikaler muslimischer Geistlicher mit dem Namen Abu Bakr.
Dem Einsatz gingen laut Polizei 16-monatige Ermittlungen voraus. Die Polizeichefin des Staates Victoria, Christine Nixon, sagte, es habe sich um den größten Anti-Terror-Einsatz in der Geschichte Australiens gehandelt. Die Beamten wurden dabei von Hubschraubern unterstützt. Über das mutmaßliche Ziel und den Zeitpunkt des geplanten Anschlags wollten die Ermittler keine Angaben machen. Ein Polizeisprecher aus New South Wales sagte, der Polizei sei es gelungen, Vorbereitungen zur letzten Phase eines groß angelegten Terrorangriffs zu stoppen.
Premierminister John Howard hatte erst vor wenigen Tagen gewarnt, es gebe gezielte Hinweise auf mögliche Terroranschlägen. Das Parlament hatte kurz darauf ein Anti-Terrorgesetz im Eilverfahren verabschiedet, das der Polizei die Verfolgung von Terrorverdächtigen erleichtert.