AA

Australien: Islamisten wegen Terrorplan verurteilt

Im bisher größten Terrorprozess in Australien sind am Montag ein muslimischer Prediger und fünf Anhänger wegen geplanter Terroranschläge schuldig gesprochen worden. Die Männer wollten nach Überzeugung der Geschworenen vor drei Jahren einen Anschlag auf ein Rugby-Stadion mit 100.000 Besuchern verüben. Konkrete Anschlagsvorbereitungen konnten ihnen nicht nachgewiesen werden.

Die Anklage hatte ihnen Pläne für einen “gewalttätigen Jihad” – einen heiligen Krieg – vorgeworfen. Ihnen droht lebenslange Haft. Das Strafmaß wird später verkündet. Vier weitere Mitglieder der Gruppe wurden freigesprochen.

Die Staatsanwaltschaft legte in dem sechsmonatigen Prozess unter anderem Abschriften aus 482 heimlich aufgenommenen Gesprächen vor.  Darin sagte der algerischstämmige Prediger Abdul Nacer Benbrika (48) seinen Anhängern unter anderem, das Töten von Frauen, Kindern und Alten sei erlaubt. Sein Anwalt sagte später, Benbrika bezeichne sich selbst als Fundamentalisten und habe damit gerechnet, wegen seiner religiösen Ansichten ins Gefängnis zu kommen. Die Gruppe sah sich nach Angaben der Polizei Aufzeichnungen von Enthauptungen aus dem Irak an und las Bücher, die die Anschläge auf das World Trade Center in New York glorifizierten.

Ein Sprecher des Islamrats im Bundesstaat Victoria begrüßte das Urteil im Namen der 350.000 Muslime in Australien. “Ihr Handeln entspricht nicht dem, was unsere Religion uns vorschreibt”, sagte Malcolm Thomas im Rundfunk.

In Australien waren zuvor drei Männer als Terroristen verurteilt wurden: Ein zum Islam konvertierter gebürtiger Brite, der die israelische Botschaft in Canberra bombardieren wollte, ein in Pakistan geborener Architekt, der Anschläge geplant hatte und ein Packer am Flughafen, der eine Terror-Anleitung im Internet veröffentlicht hatte.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Australien: Islamisten wegen Terrorplan verurteilt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen