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Ausstellung "Arbeit und Produktion" im TMW eröffnet

Das TMW eröffnet am 16. November die Ausstellung "Arbeit und Produktion".
Das TMW eröffnet am 16. November die Ausstellung "Arbeit und Produktion". ©pixabay.com (Themenbild)
Die dreiteilige Ausstellung über die historische Entwicklung und Zukunft der Produktion "Arbeit und Produktion" startet im Technischen Museum Wien.

Größer könnte der Kontrast nicht sein: Während sich in der Haupthalle des Technischen Museums Wien (TMW) langsam und bedächtig eine Dampfmaschine bewegt, schnurren in der neuen Ausstellung “Arbeit und Produktion” Roboter und im neuen “techLAB” 3D-Drucker und Lasercutter. Ab 16. November widmet sich die Schau aus der Reihe “weiter-gedacht” neuen und alten Arbeitswelten.

“Wir kommen mit der neuen Ausstellung dorthin, wo das Technische Museum vor 100 Jahren war, als Innovationen ausgestellt wurden und die Leute kamen, um zu staunen und neue Entwicklungen zu sehen”, erklärte TMW-Direktorin Gabriele Zuna-Kratky gegenüber der APA am Rande der Presseführung am Dienstag. Nachdem man in den vergangenen Jahren “viel rückgearbeitet” habe, könne man gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium (BMVIT) als größtem Förderer angewandter Forschung die Zukunft der Arbeit präsentieren und mit dieser Aufklärungsarbeit auch Technikängsten begegnen.

Dreiteilige Ausstellung im TMW eröffnet am 16. November

In Kooperation mit dem BMVIT hat das Museum in einem dreistöckigen Einbau in der Energiehalle in den vergangenen zwei Jahren einen Blick auf “Die Zukunft der Stadt” gemacht. Die Schau über Arbeit und Produktion ist der zweite des auf drei Teile ausgelegten Ausstellungsprojekts “weiter-gedacht”.

Der neue Einbau ist ganz dem Thema industrielle Produktion gewidmet und zeichnet den Produktionsverlauf nach. Im Erdgeschoß kann man sich schon ganz als “Prosumer” – eine Wortschöpfung zusammengesetzt aus Produzent und Konsument – fühlen und sich vom Wohnzimmer aus individuell gestaltete Produkte bestellen. “Losgröße 1” heißt das Stichwort für die Industrie, die dafür “alles, was Produktionstechnologien heute können, ausschöpfen muss”, wie Helene Wagner sagte, die diesen Teil der Ausstellung kuratiert hat.

In den Stockwerken darüber arbeiten bereits Roboter, scannen Bauteile oder ordnen bzw. holen Medikamente aus einem Lager. Auch Materialforschung wird thematisiert, etwa wie sich die Materialeigenschaften einer im 3-D-Druck hergestellten Metallkugel im Vergleich mit dem im konventionellen Verfahren produzierten Pendant verändern, oder wie Essigsäurebakterien Nanocellulose herstellen, ein Werkstoff mit Zukunftspotenzial. Unter dem Eindruck dieser Einblicke in solche Produktionsprozesse kann man in einem eigenen Bereich über die Zukunft der Arbeit reflektieren und auch seine Visionen zu dem Thema hinterlassen.

“Arbeit und Produktion” im TMW Wien

Der zweite Teil der Ausstellung nennt sich “In Arbeit” und erweitert und aktualisiert einen bereits seit 2011 bestehenden Bereich der Dauerausstellung des Museums. Dort werden exemplarisch acht Berufe wie Buchdrucker oder Tischler in ihrer historischen Entwicklung anhand von Werkzeugen und anderen Exponaten präsentiert – auf den Computer, der bei jedem davon wohl als aktuellster Entwicklungsschritt stehen würde, hat man verzichtet. Als erweiterte Sinnesorgane werden die für die Produktion nicht mehr wegzudenkenden Sensoren dargestellt. Und aus dem reichen Fundus des TMW werden Produkte, Waren und Werkstoffe – auch aus außereuropäischen Herkunftsländern – als Beiträge zur Produktion gezeigt. Überraschend dabei etwa, dass Glasfasern keine rezente Erfindung sind, sondern bereits im 19. Jahrhundert in Venedig produziert wurden – quasi zur Übermittlung einer künstlerischen Botschaft.

Der dem “Maker- und Repair-Movement” gewidmete Teil dieses Ausstellungsbereichs leitet über zum völlig neuen “techLAB”, das künftig permanent Teil des TMW sein soll. In diesem interaktiven Workshop-Bereich stehen moderne Fertigungstechnologien und Maschinen wie 3D-Drucker, Lasercutter und Schneideplotter zur Verfügung. Programmiert werden kann mittels Opensource-Programmen. Ganz ohne Vorbildung, alleine oder in Workshops können Besucher hier kreativ sein und persönliche Produkte herstellen. Von Donnerstag bis Sonntag ist das “techLAB” am Nachmittag für alle geöffnet, an den Vormittagen ist es für Workshops reserviert. Das Museum sieht sich hier niederschwelliger als vergleichbare Maker-Spaces, zudem gibt es pädagogische Begleitung. In einem FemTech-Forschungsprojekt soll im “techLAB” untersucht werden, ob es unterschiedliche Maßnahmen benötigt, um Burschen und Mädchen in solchen Einrichtungen anzusprechen. Geplant sind zudem “Repair-Cafes”, um reparieren zu lernen.

(APA/Red)

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