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Ausschreitungen in Teheran weiten sich aus

Die seit Tagen andauernden Ausschreitungen in der iranischen Hauptstadt Teheran haben sich am späten Freitagabend ausgeweitet.

Staatliche Sicherheitskräfte und militante Anhänger von Ayatollah Ali Khamenei feuerten Schüsse in die Luft und setzten Tränengas sowie Schlagstöcke ein. Es lagen Berichte über zahlreiche Zusammenstöße im Stadtgebiet vor, insbesondere aus der Gegend um das Wohnheim der Teheraner Universität.

Augenzeugen zufolge gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen hunderte Menschen vor, darunter viele Schaulustige. Was die Zusammenstöße auslöste, war zunächst unklar. Im Unterschied zu den drei vorhergehenden Tagen waren keine organisierten Proteste zu sehen. An den Vortagen hatten hunderte Menschen, darunter viele junge Leute, gegen die konservative geistliche Führung des Iran demonstriert und das geistliche Oberhaupt, Ayatollah Khamenei, beschimpft. Die reguläre Polizei griff den Augenzeugenberichten zufolge nicht in das Geschehen ein.

Khamenei hatte den Demonstranten indirekt bereits mit harten Gegenmaßnahmen gedroht. In einer Fernsehansprache bezog er sich am Donnerstag auf die Unruhen im Jahr 1999, als Sicherheitskräfte und Anhänger des Ayatollahs mit harter Hand gegen demonstrierende Studenten vorgegangen waren. Dabei kam mindestens ein Student ums Leben.

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