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Ausschreitungen bei Demonstrationen gegen Mursi

Jugendbewegung demonstrierte hier noch friedlich
Jugendbewegung demonstrierte hier noch friedlich
Bei Protesten gegen Ägyptens Präsident Mursi ist es am Samstag zu Ausschreitungen in Kairo gekommen. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die versuchten, zum Obersten Gerichtshof vorzudringen, wie Medien meldeten. Die Demonstranten, größtenteils Anhänger der Jugendbewegung 6. April, feuerten demnach Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte und skandierten Slogans gegen Mursi.


Die Proteste sind Teil eines viertägigen Demonstrationsmarathons gegen die islamistische Regierung, zu dem Oppositionsaktivisten aufgerufen haben. Am Samstag gingen in mehreren Städten Tausende gegen Mursi auf die Straße. Proteste gab es nach Angaben ägyptischer Medien und Augenzeugen in Kairo, Alexandria, der Industriestadt Mahalla al-Kubra sowie in Mursis Heimatbezirk Sagasig.

Anlass der Demonstrationen ist der fünfte Jahrestag des Arbeiteraufstands in Mahalla al-Kubra im Jahr 2008. Damals hatte die Jugendbewegung für den 6. April zu einem Streik aufgerufen, um das Regime von Präsident Mubarak herauszufordern. Die Proteste änderten an den damaligen Machtverhältnissen wenig. Mubarak wurde erst im Arabischen Frühling 2011 gestürzt.

Bei der Wahl im Juni 2012 hatte die Jugendbewegung Mursi noch unterstützt. Inzwischen wirft sie dem islamistischen Präsidenten jedoch vor, sich wie ein Diktator zu verhalten. In dem Gebäude des Obersten Gerichtshofes ist auch das Büro des umstrittenen Generalstaatsanwaltes untergebracht, den Mursi erst im November berufen hat. Seine Gegner sehen darin den Versuch des Präsidenten, seine Macht auf Kosten der Justiz zu vergrößern.

Die 6.-April-Bewegung erklärte, das alte System sei nach wie vor nicht gestürzt. Deshalb wolle sie das zu Ende bringen, was vor fünf Jahren in Mahalla al-Kubra begonnen habe.

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