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Ausschreitungen bei Demonstration in Wien

Für einige Aufregung sorgte am Samstag eine Protestkundgebung von Rechtsextremen am Wiener Heldenplatz gegen die Wehrmachtausstellung.

Rund 4.000 Demonstranten linker Gruppen, die sich unter dem Motto „Verhindert den Nazi-Aufmarsch“ versammelt hatten, waren durch Absperrungen und ein Polizeiaufgebot von 800 Sicherheitskräften von den Gegnern der Wehrmachtsausstellung getrennt.

Beim Versuch, diese Absperrungen zu überwinden, kam es auch zu einigen Gewaltakten. Einige linke Demonstranten warfen Ziegelsteine, Holzstücke, Eier und Knallkörper gegen die Polizisten, die ihrerseits mit dem Einsatz von Wasserwerfern antworteten. Es gab nach Angaben der Exekutive mindestens zehn verletzte Polizisten und zwei verletzte Demonstranten. Insgesamt wurde von drei Festnahmen berichtet.

Nachdem sich knapp nach 16.00 Uhr die rechtsextreme Veranstaltung auflöste, ließ die Polizei die linken Kundgebungsteilnehmer doch noch auf den Heldenplatz, was diese als „riesigen politischen Erfolg“ feierten. SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim hatte sich zuvor über das Vorgehen der Sicherheitskräfte empört. Er kritisierte, dass die Polizei einen völlig Unbeteiligten mit einem „langen Prügel von hinten niedergeschlagen“ habe. Man müsste eigentlich froh sein über die linke Gegendemonstration, weil „ganz Europa schaut, wie sich die Bevölkerung bei einer Nazi-Demonstration am Heldenplatz verhält“.

Vor dem Burgtor war es zuvor zu einigen Zwischenfällen gekommen, als die Demonstranten versuchten, ein Tor zu durchbrechen, um auf den Heldenplatz zu gelangen. Die linken Kundgebungsteilnehmer trugen Transparente mit der Aufschrift „Kein Fußbreit den Faschisten“ oder „Zerschlagt die Nazi-Banden“ mit sich.

Die rechtsextremen Gegner der Wehrmachtsausstellung, die unter dem Motto „Plattform gegen die Schändung des Andenkens Verstorbener“ demonstrierte, führten Transparente mit der Aufschrift „Trotz der Lügen kennen wir die Wahrheit“ oder „Großvater, wir danken Dir“, mit. Einige Bilder von Wehrmachtssoldaten, die sie mitführten, waren mit einem schriftlichen Zusatz „Held“ oder „Danke“ versehen worden.

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