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Ausschreitungen bei Demonstration in Rom

Zu Krawallen ist es Samstag Nachmittag bei der Demonstration der Globalisierungsgegner anlässlich der Regierungskonferenz über die EU-Verhandlungen gekommen.

Einige vermummte Demonstranten an der Spitze versuchten, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und in den Kongress-Saal einzudringen, wo die EU-Regierungschefs tagen. Dabei wurden Flaschen gegen Polizisten, Journalisten und Fotografen geworfen. Einige der Aktivisten warfen Tränengas gegen die Polizeitruppen. „Die Lage ist kritisch“, betonte ein Polizeisprecher.

Einige Tankstellen im Stadtviertel EUR, wo die Regierungschefs tagen, wurden von den Globalisierungsgegnern zerstört. Vor allem die Tankstellen von Esso und einige Autos wurden mit Lack beschmiert. Die Demonstranten versuchten auch, in den Sitz der römischen Bank BNL einzudringen. Gegen den Bankeingang wurden Flaschen und Steine geworfen. Einige Polizisten und Demonstranten versuchten, die Gruppe vermummten Aktivisten zu überreden, auf ihre Aktionen zu verzichten. Dabei entstand eine Schlägerei, in die über 30 Personen verwickelt wurden. Am Schluss entschlossen sich die Angreifer, auf die Aktion gegen die Bank zu verzichten.

Das Klima vor dem Kongresspalast ist gespannt, mehrere Hubschrauber kreisen über das Gelände. Rund 80.000 Personen nahmen laut den Organisatoren an der Demonstration der Globalisierungsgegner teil. Die Organisatoren hatten einen friedlichen Verlauf versprochen. An der Demonstration beteiligte sich auch Giuliano Giuliani, Vater des 23-jährigen Globalisierungsgegners, der bei den schweren Krawallen am Rande des G8-Gipfels in Genua im Juni 2001 ums Leben gekommen war.

Laut italienischen Medien wurden bisher 24 Globalisierungsgegner festgenommen. Der Chef der No-Global-Gruppe „Disobbedienti“ Francesco Caruso, protestierte heftig. „Unsere Aktivisten sind Geisel der Polizei. Sie sollen sofort freigelassen werden“, sagte Caruso.

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