Die am Dienstag vereidigten 575 Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung wollten als erste Amtshandlung die Ausrufung der Republik beschließen.
In den vergangenen Tagen wurden Forderungen laut, den unpopulären König sofort aus dem Palast zu jagen, notfalls mit Gewalt. Um eine solche Eskalation zu vermeiden, wollte man dem Herrscher nun offenbar noch mehr Zeit geben. Die Shah-Dynastie regierte den Himalayastaat seit 239 Jahren. Die ehemaligen maoistischen Rebellen unter der Führung von Prachanda, die bei der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung die meisten Sitze gewannen, forderten seit Jahren die Abschaffung der Monarchie. Sie werden vermutlich die erste Regierung der dann jüngsten Republik der Erde stellen.
Die Sicherheitskräfte versuchten in Kathmandu mit bis zu 10.000 Mann, Ausschreitungen zu verhindern. Politische Kundgebungen in der Nähe des Palasts und in der Nähe des Tagungszentrums der verfassungsgebenden Versammlung wurden untersagt.