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Ausnahmezustand über ganz Georgien

In der Kaukasus-Republik Georgien herrscht nach Verhängung des Ausnahmezustands durch Präsident Saakaschwili angespannte Ruhe. Hundertschaften der Polizei kontrollierten in der Nacht zum Donnerstag in der Hauptstadt Tiflis den zentralen Platz vor dem Parlament sowie den Rustaweli-Boulevard.

Ein Teil der Armee- und Polizeieinheiten sei aber bereits wieder aus dem Stadtzentrum abgezogen. Das georgische Bildungsministerium kündigte an, dass in Tiflis bis zum Wochenende Schulen und Universitäten geschlossen bleiben. Saakaschwili hatte am Vorabend einen 15-tägigen Notstand über das gesamte Land verhängt.

Es habe mit Hilfe aus Russland den Versuch eines Staatsstreichs gegeben, begründete die Regierung die Entscheidung. Ein Kreml-Sprecher in Moskau sprach von einer „antirussischen Hysterie“ der georgischen Führung, wie die Agentur Interfax meldete.

Am Mittwoch waren georgische Sicherheitskräfte mit Gummigeschoßen und Tränengas gegen demonstrierende Regierungskritiker vorgegangen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 508 Menschen verletzt, unter ihnen 24 Polizisten.

Die Opposition fordert den Rücktritt Saakaschwilis und Wahlen im Frühjahr kommenden Jahres. Die USA, die Saakaschwili unterstützen, riefen Georgien zu einer friedlichen Lösung der Krise auf.

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