Auslieferer-Insolvenz: Wien zieht Verlagsförderung in Betracht

Das sagte der Verleger Nikolaus Brandstätter auf der Leipziger Buchmesse im Gespräch mit der APA. Mitte Mai sei ein Termin über eine mögliche einmalige Unterstützung mit dem Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) avisiert. Die Insolvenz hat die betroffenen Verlage durch ausgebliebene Zahlungen in Turbulenzen gestürzt.
Auch Wien überlegt zu Verlagsförderung
Nach eigenen Angaben war der Brandstätter Verlag der von der Höhe des finanziellen Ausfalls am stärksten betroffene Verlag. Nun habe man mit 150.000 Euro auch die laut Ausschreibungsrichtlinien höchstmögliche Unterstützung im Rahmen der insgesamt 500.000 Euro betragene Sonderförderung erhalten, so Brandstätter. Das decke jedoch nur 20 Prozent des entstandenen Schadens. Deswegen habe man "weitere Anker ausgeworfen".
Förderprogramm für buchaffine Sponsoren in Wien
Neben der Hoffnung auf die Stadt Wien, mit der es "gute Gespräche" gebe, sei man dabei, "ein Förderprogramm für buchaffine Sponsoren auszurollen". Im Theater-, Museums- und Festspielbereich gibt es solche Freundesvereine schon länger, "für die Buchbranche wäre das, soviel ich weiß, eine Premiere", meinte der Verleger. Es werde dabei auch Gegenleistungen für finanzielles Engagement geben, von Büchern bis zu exklusiven Terminen mit Autorinnen und Autoren.
Medienlogistik Pichler-ÖBZ hat den vorläufigen Fortbetrieb des Unternehmens bewilligt bekommen und den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent angeboten. Die Entscheidung über die Zukunft des zweitgrößten Buchauslieferers in Österreich wird im Rahmen der Sanierungsplantagsatzung am 4. Mai fallen.
(APA/Red)