Für rund 7.500 Studenten aus der Türkei, Albanien, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Serbien und Montenegro wird das kommende Studienjahr teuer. Sie müssen erstmals an den österreichischen Universitäten Studiengebühren zahlen – und das sogar in doppelter Höhe.
Grund dafür ist, dass diese Staaten von ausländischen Studenten selbst Beiträge einheben – damit fällt die in bilateralen Verträgen festgelegte so genannte Reziprozität (Wechselseitigkeit) weg, die die jeweiligen Studenten dieser Länder bisher von der Gebühr befreit hat.
Hoffen dürfen zumindest die Studenten aus Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Bulgarien: Ihnen kann ihre jeweilige Uni den Beitrag auf Antrag rückerstatten, türkischen Studenten zur Hälfte. Diese Möglichkeit wird aber von den einzelnen Hochschulen unterschiedlich gehandhabt. Deshalb verlangen die Studentenvertreter eine österreichweite Rückerstattungs-Regelung.
Für die stellvertretende ÖH-Vorsitzende Fuchs bedeuten die neuen Regeln eine massive Verschlechterung für ausländische Studenten. Auf Grund der restriktiven Rahmenbedingungen sei ihnen eine Erwerbstätigkeit praktisch untersagt. Dies gelte wegen der mehrjährigen Übergangsfrist auf dem Arbeitsmarkt auch für Studenten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten, die jetzt die gleichen Studiengebühren wie Österreicher zahlen müssen (bisher waren sie zum Großteil befreit).
Keine Gebühren zahlen weiterhin Studenten aus den am wenigsten entwickelten Staaten. Laut ÖH sind von dieser 50 Länder umfassenden Liste aber nur rund 250 Studenten betroffen – sie will eine Ausdehnung auf etwa 170 Staaten.