Außenministerin Meinl-Reisinger telefonierte mit Amtskollegen aus Serbien und Kosovo

"Kosovo und Serbien müssen sich konstruktiv am Belgrad-Pristina-Dialog engagieren und in Richtung einer Normalisierung ihrer Beziehungen voranschreiten", schrieb Außenministerin Meinl-Reisinger gleichlautend in zwei Posts zu den Gesprächen mit ihrem serbischen Amtskollegen Marko Đurić und der kosovarischen Chefdiplomatin Donika Gërvalla-Schwarz.
Außenministerin Meinl-Reisinger: Österreich "standhafter Unterstützer des Kosovo und seiner EU-Perspektive"
Nuancierter fiel die Unterstützung der jeweiligen EU-Perspektiven aus. Während Meinl-Reisinger gegenüber Gërvalla-Schwarz betonte, dass Österreich ein "standhafter Unterstützer des Kosovo und seiner EU-Perspektive" sei, bezeichnete sie den EU-Weg Serbiens als "unser gemeinsames Ziel" und unterstrich die Unterstützung bei den "notwendigen Reformen". Serbien ist EU-Beitrittswerber, der Kosovo nicht. Die frühere südserbische Provinz wird von fünf EU-Staaten nicht als unabhängiges Land angesehen.
Sie habe gegenüber dem serbischen Außenminister auch "die Bedeutung der Aufrechterhaltung des Rechtsstaates" betont sowie "das Pflegen eines authentischen Dialogs, um die Spaltungen in der Gesellschaft zu überwinden", so Meinl-Reisinger in Anspielung auf die innenpolitischen Spannungen im größten Land des Westbalkan. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić sieht die regierungskritischen Demonstrationen als Umsturzversuch und hat Vergleiche zu den "Farbrevolutionen" in Ländern wie der Ukraine oder Georgien gezogen. Seiner Regierung wird vorgeworfen, bei einer Massendemonstration am Samstag eine verbotene Schallkanone eingesetzt zu haben.
Meinl-Reisinger hatte am Vormittag ihren nordmazedonischen Amtskollegen Timčo Mucunski als ihren ersten bilateralen Gast im Außenministerium empfangen. Auf X berichtete sie zudem über Telefonate mit dem britischen Außenminister David Lammy und dem jordanischen Vizepremier und Außenminister Ayman Safadi.
(APA/Red)