Aus Indien geflüchtete Autorin Nasrin offenbar in Schweden
Sie soll von Staatspolizisten an einen geheimen und von bewaffneten Sicherheitsbeamten gesicherten Ort gebracht worden sein. Die 45-Jährige Nasrin besitzt nach Angaben der Nachrichtenagentur TT die schwedische Staatsbürgerschaft. Seit ihrem Exil-Aufenthalt in Schweden während der 90er Jahre hielt Nasrin unter anderem Kontakt zu der rechtsliberalen Politikerin Cecilia Wikström und der Vorsitzenden des Schwedischen PEN-Clubs, Maria Modig. In den vergangenen Jahren hielt sich Nasrin in Indien auf, sie fühlte sich eigenen Angaben zufolge dort aber von den Behörden unter Druck gesetzt.
Nasrin erhielt für ihr Engagement für Frauenrechte mehrere Preise, darunter den Sacharow-Preis des EU-Parlaments und den schwedischen Kurt-Tucholsky-Preis – beide im Jahr ihrer Flucht aus Bangladesch, 1994, wo sie wegen der scharf islamkritischen Töne ihres Bestsellers “Lajja” (Scham) unter Todesdrohung stand. Ihre Texte sind allerdings auch in Europa nicht unumstritten. Unter anderem wurde die literarische Qualität ihrer Texte in Zweifel gezogen und ihr massive Selbstinszenierung vorgeworfen.