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Aus für Abdullah-Zentrum für Faymann vorstellbar

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) kann sich "durchaus vorstellen", das umstrittene vor allem von Saudi-Arabien finanzierte Abdullah-Zentrum zu schließen. Sinn der Einrichtung sei der Dialog und wenn der nicht gegeben sei, dann sei auch er "skeptisch", meinte der SPÖ-Chef am Montag in der "ZiB2". Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) wollte zunächst eine "Evaluierung" abwarten.


Eine abschließende Beurteilung seitens des Kanzlers gab es nicht. Er erwartet noch einen entsprechenden Bericht des Außenministers zu den Aktivitäten des Zentrums, so Faymann.

Bereits nach den umstrittenen Aussagen der früheren Justizministerin Claudia Bandion-Ortner im Vorjahr habe man sich vorgenommen, die Verträge vor einer etwaigen Verlängerung zu prüfen. Die laufende Entwicklung werde man nun in diese Evaluierung einbeziehen, so Mitterlehner am Rande des Bundesparteivorstands, angesprochen auf die Bestrafung eines Bloggers in Saudi-Arabien.

Das in Wien angesiedelte Abdullah-Zentrum ist dem interreligiösen Dialog verschrieben, im Gründerland Saudi-Arabien ist die Ausübung anderer Religionen als dem Islam aber verboten. Am Freitag gab es international Entsetzen über die Bestrafung des Bloggers Raif Badawi mit 1.000 Peitschenhieben für islamkritische Äußerungen.

Österreich kann das Zentrum allerdings nicht ohne Zustimmung der beiden anderen Gründerstaaten, Saudi-Arabien und Spanien, auflösen. Der Gründungsvertrag verlangt dafür die Einstimmigkeit aller Vertragsparteien. Die Republik kann allerdings die Neuwahl der Führung und den Beschluss eines Budgets blockieren.

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