Aus für 500-Euro-Scheine: Oesterreichische Nationalbank stellt Ausgabe ein

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Deutsche Bundesbank stellen am Freitag die Ausgabe der 500-Euro-Scheine ein. Für beide Zentralbanken gab es eine Ausnahmeregelung, da der Schein in diesen Ländern vergleichsweise häufig genutzt wird. Alle anderen Zentralbanken im Euroraum hatten die Ausgabe bereits Ende Jänner eingestellt. Alle Scheine im Umlauf behalten weiterhin ihre Gültigkeit.
Die 500-Euro-Note machte zuletzt gerade einmal 2,3 Prozent des gesamten Geldumlaufs in der Eurozone aus. Letztmalig gedruckt wurde der Schein schon 2014. Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde die Banknote vor allem von Kriminellen genutzt, um illegale Einkünfte zu verschleiern und Geld zu waschen.
OeNB stoppt Ausgabe, 6,8 Mio. Banknoten in Österreich
Aus für 500-Euro-Scheine: Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit soll zurückgedrängt werden
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Anfang Mai 2016 entschieden, dass Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote eingestellt werden. Befürworter versprechen sich davon, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. Ob das klappt, ist umstritten. Der größte Schein ist nun die 200-Euro-Banknote. Die anderen 17 nationalen Zentralbanken des Eurosystems hatten die Ausgabe bereits am 26. Jänner beendet, nun folgen die OeNB in Österreich und die Deutsche Bundesbank.
Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny war kein Befürworter des 500er-Stopps. “Ich persönlich bin auch kein Freund der Abschaffung, weil ich glaube, dass wir der Bargelddebatte keine Nahrung geben sollten”, sagte Nowotny im Jahr 2016.
Der Deutsche-Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann hat am Freitag indirekt die Entscheidung kritisiert, zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft den 500-Euro-Schein aus dem Verkehr zu ziehen. “Bankräuber pflegen mit einem Auto vom Tatort zu flüchten. Natürlich kann man sagen, wenn wir alle Automotoren auf 50 km/h drosseln, dann haben wir dieses Problem möglicherweise schneller erledigt und können sie leichter verfolgen”, sagte Beermann im Bayerischen Rundfunk.
Seine Trauer über das Ende des 500-Euro-Scheins halte sich aber in Grenzen, machte der Deutsche-Bundesbank-Vorstand deutlich. “Wir haben ja mit dem 200er und dem 100er große Stückelungen, die dafür sorgen, dass man dem 500er zwar eine Träne nachweint, aber nicht in nackte Verzweiflung ausbricht.” Laut Notenbanker sind insgesamt noch rund 500 Millionen 500-Euro-Scheine mit einem Gesamtwert von 256 Milliarden Euro im Umlauf.
(Schluss) cri/kan
(APA/Red)