Aus Fertigem Neues schaffen

Entstanden ist die Ausstellung durch den Kontakt mit Hannes Durnwalder. „Der Alltag des modernen Menschen ist von einer Flut aus Informationen geprägt, die ihn mitreißt und überrollt. Dieser überwältigende Strom, genährt von Medien und Werbung, fügt sich in jedem zu einem anderen Bild. Mit diesem Konglomerat aus Eindrücken und Erfahrungen sind meine Collagen zu vergleichen”, erklärt Sylvia Barbolini. Zusammengesetzt aus Bruchstücken einer vorgefundenen Realität entsteht so durch ihre Kunstwerke etwas Neues.
Geklebt und gestickt
Die Brücke zwischen den Fragmenten schlägt oft ein gestickter Faden. „Ein Faden, der verbindet – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen alt und neu.” Sylvia Barbolini greift in ihren Bildern gesellschaftspolitische Themen auf – immer wieder werden auch klassische Spiele als Element verpackt. „Das Spiel als ver- und entzerrendes Moment ermöglicht einen Blick auf verborgene Gefühle, empfundene Wahrheiten und Konflikte auf ganz neue, unerwartet distanzierte Art und Weise.” Kein Wunder, dass sich bei der Künstlerin, die zwischen Bozen und Rottweil im deutschen Baden-Württemberg pendelt, zu Hause hunderte Zeitschriften stapeln.
„Aus dem Repertoire der Medien, Kataloge und Magazine schöpfe ich meine Ideen. Die Auswahl der Motive folgt dabei keiner Regel, Sie wird durch Geistesblitz und Inspiration bestimmt.” So kann ein Bild in sprichwörtlicher „Windeseile” entstehen, andere wiederum reifen über längere Zeit. Schließlich sind bei der Ausstellung in Brand auch noch plastische Arbeiten der Künstlerin zu sehen. Grundlage bilden dabei Glühbirnen. „Insekten, aus denen das Leben noch nicht gewichen zu sein scheint, ruhen in der Mitte des schützenden Glases wie in einem Kokon. Zauberhaft und fremd, gefangen in einer Aura künstlichen Lichts.”
Zur Person:
Sylvia Barbolini
1986 in Bozen geboren, Studium an der Akademie “Accademia di Belle Arti” in Venedig sowie an der Akademie “Facultad de Bellas Artes Alonso Cano” in Granada, Ausbildung zur Keramikerin, lebt und arbeitet in Südtirol und Rottweil (Baden- Württemberg).
Zitat:
„Der Alltag des modernen Menschen ist von einer Flut aus Informationen geprägt, die ihn mitreißt und überrollt. Dieser überwältigende Strom, genährt von Medien und Werbung, fügt sich in jedem zu einem anderen Bild.” (Sylvia Barbolini)