August wohl mit höchster Inflation seit Jahren

Das ist der höchste Wert seit Dezember 2011, teilte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag mit. "Die derzeit hohe Inflation ist insbesondere durch die niedrigen Energie- und Treibstoffpreise im vergangenen Sommer und den aktuellen Preisanstieg bei Flugreisen bedingt", so Thomas.
Schnellschätzung: Preise gingen nicht runter
Im Vergleich zum Vormonat, also dem Juli 2021, sind die Preise im August laut Schnellschätzung um 0,1 Prozent gestiegen. Auch nach der standardisierten EU-Berechnung (HVPI) sind die Preise im Jahresabstand um 3,1 Prozent höher, nach dieser Berechnung gab es im Monatsabstand keine Verteuerung. Der endgültige Indexstand des Verbraucherpreisindex und Details für August 2021 werden am 17. September 2021 bekanntgegeben.
Holzmann sagt vorübergehendes Inflations-Hoch voraus
Die Inflation in Österreich werde nur vorübergehend hoch sein, betont Notenbank-Gouverneur Robert Holzmann. Die langfristigen Trends, die in der Vergangenheit zu niedrigen Preisen geführt hätten, seien nach wie vor da. Diese Trends würden sich durchsetzen und damit die Inflationsrate nächstes und übernächstes Jahr sinken, meinte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in einem am Montagabend in der ORF-"ZiB2" ausgestrahlten Interview vom Forum Alpbach in Tirol.
Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sieht Holzmann nicht. Die Sozialpartner auf beiden Seiten wüssten, wo die Grenze ist, meinte er.
OeNB prognostizierte Minus bei Inflationsrate
Mitte Juli hatte die OeNB ihre Inflationserwartung für heuer für Österreich in Bezug auf den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 2,2 Prozent angehoben, um 0,2 Prozentpunkte höher als davor im Juni prognostiziert. Ausschlaggebend dafür sei der überraschend starke Anstieg der Energiepreise, der sich im Frühjahr in entsprechend hohen monatlichen Inflationsraten niederschlug, hieß es damals.
Diese Entwicklung basiere in erster Linie auf den im ersten Lockdown 2020 drastisch gesunkenen Rohölpreisen und werde sich daher nicht fortsetzten. In den Jahren 2022 und 2023 werde sich die Inflationsrate auf 2,0 und 1,8 Prozent verringern, so die OeNB im Juli.
OeNB sah für Zukunft Plus bei Kerninflation
Die ohne Energie und Nahrungsmittel berechnete Kerninflation werde von 1,9 Prozent heuer auf je 2,1 Prozent in den Jahren 2022 und 2023 ansteigen, da mit Auslaufen der Lockdown-Maßnahmen eine kräftige wirtschaftliche Erholung erwartet wird, so die OeNB im Juli.
Im Monat Juli lag nach vorläufigen Angaben die heimische HVPI-Inflationsrate nach Angaben der Statistik Austria bei 2,8 Prozent und die Teuerungsrate nach nationalen Kriterien bei 2,9 Prozent.
(APA/Red)