Augenzeugen: "Er starb sofort"
Dies sagte ein irakischer Regierungsvertreter, der bei der Vollstreckung des Todesurteils am Samstagmorgen dabei. Der 69-Jährige sei gefesselt gewesen, aber mit unbedecktem Gesicht. Er machte einen ruhigen Eindruck, er zitterte nicht, sagte der Augenzeuge weiter.
Den Angaben zufolge sprach Saddam unmittelbar vor seiner Hinrichtung das muslimische Glaubensbekenntnis Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet. Der Verurteilte habe aber keine andere Bemerkung mehr gemacht, als er von den Polizisten zum Galgen geführt worden sei.
Der Regierungsvertreter machte keine Angaben dazu, wo die Hinrichtung stattgefunden hat. Er sagte lediglich, sie sei nicht innerhalb des stark befestigten Regierungsviertels von Bagdad, der so genannten Grünen Zone, vollzogen worden. Einem anderen Augenzeuge zufolge wurde sie im so genannten Lager der Gerechtigkeit vollstreckt, einem ehemaligen Stützpunkt der berüchtigten Sicherheitskräfte von Saddam, der heute regelmäßig von irakischen Gerichten für Hinrichtungen genutzt wird.
Der Nationale Sicherheitsberater des Iraks, Mowaffak al-Rubaie sagte dem staatlichen Fernsehen, Saddam habe den Eindruck eines gebrochenen Mannes hinterlassen. Er und andere Regierungsvertreter wiesen einen ursprünglichen Bericht des Senders zurück, wonach auch die beiden mit Saddam zum Tode Verurteilten, sein Halbbruder Barsan al-Tikriti und der ehemalige Richter Awad al-Bander, hingerichtet worden seien.
Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagte, die Todesstrafe an den beiden werde erst nach dem Opferfest vollstreckt, das sich von Samstag an über mehrere Tage hinzieht. Rubaie hatte gesagt, die Hinrichtung sei im Laufe des Tages zu erwarten.