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Aufstand gegen "digitale Handtücher" an Mallorcas Stränden

Ohne digitale Reservierung bleibt die Strandliege unerreichbar.
Ohne digitale Reservierung bleibt die Strandliege unerreichbar. ©Canva; DALL.E (Bild mit KI generiert)
An beliebten Stränden auf Mallorca dürfen sich Besucher ohne Online-Reservierung nicht mehr auf freie Liegen setzen. Kritik kommt von Urlaubern und Einheimischen.

Auf Mallorca setzen zunehmend mehr Gemeinden auf digitale Reservierungssysteme für Strandliegen. Wer keine Buchung über Plattformen wie „Beach Manager“ vorweisen kann, wird vom Personal häufig abgewiesen – selbst wenn zahlreiche Liegen leer bleiben.

An Stränden wie in Calvià, Alcúdia oder Santa Ponça ist das neue System bereits etabliert. Besucher wählen ihre Liege online aus, bezahlen im Voraus und erhalten ein Zeitfenster. Die Bezahlung erfolgt ausschließlich digital.

Reserviert – auch wenn niemand da ist

Ohne gültige Buchung wird der Zugang verweigert. Die reservierten Plätze sind durch rote Plastikbänder mit der Aufschrift „Reservado“ gesperrt. Ein Set aus zwei Liegen und einem Sonnenschirm kostet rund 18 Euro pro Tag. Wer mehr Komfort möchte – etwa Liegen mit Auflagen, Handtüchern oder Schließfächern – muss mit Preisen über 50 Euro rechnen.

Kritik an Hotelkontingenten

Besonders in der Kritik stehen Hotels, die sich große Kontingente an Strandliegen sichern – bevorzugt in der ersten Reihe. Diese Plätze werden Gästen intern angeboten, was den Zugang für andere erschwert. Auch wenn der Preis identisch ist, sind sie über die öffentliche Plattform oft nicht mehr buchbar.

Zugangsbeschränkung für Spontanbesuche

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die eingeschränkten Buchungszeiten. Einige Portale sind nur zwischen 16 und 6 Uhr aktiv, was spontane Strandbesuche zusätzlich erschwert.

Viele Einheimische und Urlauber sehen darin eine Einschränkung des freien Zugangs zu öffentlichen Stränden. Die Diskussion über den Umgang mit Allgemeingütern auf Mallorca nimmt damit erneut an Fahrt auf.

(VOL.AT)

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