Aufständische im Irak nehmen Mossul ein
Das sagte ein Vertreter des Innenministeriums der französischen Nachrichtenagentur AFP. In Mossul wurde seit mehreren Tagen gekämpft.
Gefängnisse gestürmt
Nach tagelangen Gefechten haben dschihadistische Kämpfer Teile der nordirakischen Stadt Mossul eingenommen. Nach Angaben von Augenzeugen war vor allem der Osten der Stadt betroffen, wo Stützpunkte der Sicherheitskräfte und die regionale Verwaltung angesiedelt sind. Tausende Bewohner seien bereits geflohen.
Wie das Nachrichtenportal “Sumaria News” am Dienstag berichtete, stürmten die Extremisten auch einige Gefängnisse und ließen mehr als 1400 Häftlinge frei. Beobachter gehen davon aus, dass mehr als 3000 Kämpfer der terroristischen Gruppierung Islamischer Staat im Irak und Syrien (ISIS) in der Region Mossul aktiv sind. Die Gruppe gehört zu den radikalsten Sunnitengruppen, die im arabischen Raum für einen Gottesstaat kämpfen
Kampf um Provinz
Seit Januar kontrollieren die Milizionäre bereits Gebiete der westlichen Provinz Al-Anbar und liefern sich dort heftige Kämpfe mit Regierungstruppen. Aus der Provinz sind nach UN-Angaben inzwischen mehr als 400 000 Menschen geflohen.
Im Irak eskaliert derzeit der langjährige Machtkampf zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen. Grund ist das Machtvakuum in Syrien: Extremistische Milizen wie die ISIS haben dort einen Rückzugsort, gewinnen an Einfluss und haben Zugang zu Waffen. Allein am Wochenende sind bei einer Serie von Anschlägen im Irak mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. (APA/dpa)