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Aufseher bespritzten Koran mit Urin

Aufseher im Gefangenenlager von Guantanamo haben einen Koran nach Angaben der US-Armee mit Urin bespritzt. US- Wärter hätten das heilige Buch der Moslems getreten, darauf herumgetrampelt und es mit Wasser durchtränkt.

Das für das Straflager auf Kuba zuständige Kommando habe damit erstmals fünf Fälle der „Falschbehandlung“ des Korans durch US- Bedienstete in Guantanamo beschrieben. Dies werde durch jüngst abgeschlossene Militärermittlungen bestätigt.

In einem Fall habe ein Wächter seinen Posten verlassen und in der Nähe einer Lüftungseinrichtung uriniert. Dabei habe der Wind das Urin durch die Anlage in einen Zellenblock geblasen. Ein Häftling habe den Wächtern gesagt, das Urin habe ihn und seinen Koran bespritzt. Der Gefangene soll neue Kleidung und einen neuen Koran erhalten haben. Der verantwortliche Aufseher sei gerügt und in einen anderen Dienst versetzt worden, bei dem er keinen Kontakt zu Gefangenen habe. Der Vorfall habe sich im März ereignet.

Wie es weiter hieß, soll ein später entlassener Vernehmungsbeamter sich im Juli 2003 bei einem Gefangenen entschuldigt haben, weil er auf dessen Koran getreten sei. Außerdem seien Korane durchnässt worden, als Wächter Wasserballons in einen Zellenblock geworfen hätten. Im Februar 2002 hätten Aufseher den Koran eines Gefangenen getreten.

Im fünften „bestätigten Vorfall“ habe sich ein Häftling im August 2003 beschwert, dass ein obszöner Ausdruck in englischer Sprache auf seinen Koran geschrieben worden sei. Die Armee räumte ein, es sei möglich, dass ein Aufseher dafür verantwortlich sei. Ebenso könnte der gefangene selbst aber die Wörter aufgeschrieben haben.

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