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Aufruf der Retter zu Sportverzicht in den Bergen

Viele zieht es trotz Ausgangsbeschränkung in die Berge
Viele zieht es trotz Ausgangsbeschränkung in die Berge ©APA (dpa)
Alpenverein, Alpinpolizei und Bergrettungsdienst starten Verzichts-Aufruf mit der Begründung: "Unsere Spitäler können sich derzeit keine verletzten Freizeitsportler leisten!"

"Wir appellieren an alle Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler, nach wie vor auf Sportarten im alpinen Raum zu verzichten. Gegen kurze Wanderungen ist nichts einzuwenden, aber auf Skitouren, Klettern, Mountainbiken, etc. bitte derzeit trotz der herrlichen Bedingungen verzichten!", appelliert der Österreichische Alpenverein an alle Freunde der Berge.

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Vorarlberger Alpenverein, Alpinpolizei oder Österreichische Bergrettungsdienst rechnen in den kommenden Tagen wieder vermehrt mit Aktivitäten im unwegsamen und alpinen Gelände. Damit verbunden erging ein Aufruf zum Verzicht, weil Unfälle dort meist schwere Verletzungen und längere Krankenhausaufenthalte zur Folge hätten. Spitalsbetten und Ressourcen müssten gerade jetzt geschont werden.

"Unsere Spitäler können sich derzeit keine verletzten Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler leisten. Bitte bleibt solidarisch und eigenverantwortlich, danke!", lautet die eindringliche Bitte des Österreichischen Alpenvereins.

Erhöhtes Infektionsrisiko für alle Beteiligten

Ein weiterer Grund für den Verzicht sei die aufwändige Rettungskette im Falle eines Unfalls. "Zusätzlich sind bodengebundene Bergrettungseinsätze auch sehr mannschaftsintensiv", erinnerte zum Beispiel die Landesorganisation Niederösterreich/Wien des Bergrettungsdienstes. Entsprechend ergebe sich hier ein erhöhtes Infektionsrisiko sowohl für die Verunfallten als auch die Rettungsmannschaften.

Helfer können Corona-Richtlinien nicht einhalten

Ein Bergrettungseinsatz in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr mit Covid-19 bedeutet für die Helfer in den meisten Fällen, "den Corona-Richtlinien nicht Folge leisten zu können", betonte Matthias Cernusca, Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien.

"Wir sind noch nicht über den Berg, das heißt deswegen gehen wir nicht auf den Berg."

Josef Geisler - Tiroler LH-Stellvertreter

(APA)

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