Aufregung um "Tausche eine Familie" auf ATV+
Die zweite Staffel von „Tausche Familie“ lässt die Wogen hoch gehen und das ATVplus-Publikum in die Tasten hauen. Anlass ist das Verhalten der Familie S., die nicht zuletzt mit fremdenfeindlichen Tönen („Kanake“) empört. ATVplus verweist in einer Stellungnahme darauf, dass man die Realität zeige: „Es gibt kein Drehbuch.“ Nicht glücklich ist man beim SK Rapid, sind doch die Mitglieder der Familie S. bekennende „Rapidler“.
Das Konzept der Doku-Soap: Zwei Familien tauschen je eins – oder mehrere – Mitglieder aus. Bei der aktuellen Staffel machten Gerda S., aus der laut ATVplus „urwienerischen“ Familie von Rapid-Fans, und Melike G., „sympathische, türkische Mutter“, den Anfang. Frau G. nahm darüber hinaus ihren kleinen Sohn mit in die Tauschfamilie.
Schande für Österreich
Zweiter Teil soll auch gezeigt werden
ATVplus betonte dazu, dass „der sechsjährige Sohn der türkischen Tauschfamilie nach einem halben Drehtag sofort aus der Tauschfamilie genommen wurde“. Grundsätzlich aber wurde in einer Stellungnahme am Mittwoch festgehalten, dass es sich bei „Tausche Familie“ um ein Reality-Format handle, „bei dem die Redaktion bewusst nicht eingreift“. Die Serie sei „nicht gescriptet (es gibt kein Drehbuch) und die Protagonisten sprechen in ihrer gewohnten Sprache“. Die Protagonisten könnten ihre Teilnahme aber jederzeit abbrechen. Von der umstrittenen Familienmixtur habe man noch eine weitere Folge, die nach derzeitige Planung auch auf Sendung gehen soll.
Rapid-Fans sind empört
Not amused ist man auch beim SK Rapid. Immerhin wurde die Familie S. als „typische“ Rapidler präsentiert. Pressesprecher Peter Klinglmüller berichtete von zahlreichen empörten Anrufen und Mails von Fans. Offiziell reagiert habe man nicht, da man „dieser Sendung und dem Sender nicht noch zusätzliche Publizität“ verschaffen wolle. Den Fans gegenüber distanziere man sich aber von rassistischen Aussagen. „Ich und Rapid finden es traurig, dass es so etwas in unserer Gesellschaft noch gibt. Noch trauriger aber finden wir, dass es dafür eine Plattform auf einem TV-Sender gibt.“
Redaktion: Birgit Stadtthaler