Aufräumarbeiten nach Hurrikan „Juan“
Auf der Prinz Edward Insel vor Kanadas Ostküste knickten die immer noch heftigen Windböen Strommaste um und brachten Boote in einem Jachthafen zum Sinken, bevor das Unwetter von der Küste Kurs auf das offene Meer nahm.
Nach kanadischen Medienberichten wurden zwei Menschen in ihrem Fahrzeugen von umstürzenden Bäumen erschlagen. Zwei Fischer werden noch vermisst, nachdem ihr Boot bei hohem Wellengang gekenter war und sich nur der Kapitän hatte retten können.
In Neuschottland, wo am Montagabend (Ortszeit) über 100.000 Menschen noch ohne Strom waren, begannen Anwohner und Hilfsmannschaften der Armee mit den Aufräumarbeiten. Nach seinem Auftreffen auf Land am Sonntag brachte „Juan“ dort Häuser zum Einsturz, entwurzelte Bäume und deckte Dächer ab.
„Der Sturm war viel schlimmer, als wir erwartet hatten“, klagte „Juan“-Einsatzleiter Peter Bowyer in der Katastrophenzentrale von Halifax. Seine Mitarbeiter hatten angesichts der ungebrochenen Kraft des Hurrikans bei dessen Ankunft fluchtartig ihre Zentrale im 19. Stock eines Bürogebäudes am Hafen von Halifax verlassen. Der Meteorologe Chris Fogarty warnte die Bürger vor „wenigstens fünf Stunden extrem gefährlicher Windböen“.
Vor fast zwei Wochen starben 31 Menschen in den USA, als Hurrikan „Isabel“ die Ostküste verwüstete. Mehr als drei Millionen Menschen waren tagelang ohne Strom. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert erfahrungsgemäß noch bis Ende November an.