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Aufenthaltsorte Karadzics werden ermittelt

Nach der Überstellung des ehemaligen Präsidenten der bosnischen Serbenrepublik, Radovan Karadzic, an das UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in den Niederlande ermitteln die Behörden in Serbien, wo er sich überall in den Jahren seiner Flucht aufgehalten hat.

Nach Meinung des serbischen Arbeitsministers Rasim Ljajic, der für die Zusammenarbeit mit dem ICTY zuständig ist, sei es allerdings “nicht realistisch” zu erwarten, dass diese Ermittlungen zugleich auch zu dem einstigen Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, führen.

“Es ist noch verfrüht, Prognosen zu machen”, meinte Ljajic gegenüber dem TV-Sender B-92. Der Minister bekräftigte die Entschlossenheit der serbischen Behörden, die Fahndung nach Mladic und dem einstigen Führer der Serben in Kroatien, Goran Hadzic, fortzusetzen. Das sind die beiden letzten Haager Angeklagten, die noch wegen Kriegsverbrechen gesucht werden.

Karadzic wurde nach offiziellen Angaben am 21. Juli in Belgrad festgenommen, wo er mindestens schon seit knapp zwei Jahren gelebt hatte. Ihm werden u.a. Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges (1992-95) vorgeworfen. 1996 tauchte Karadzic unter, nachdem er angeklagt worden war. Am heutigen Donnerstag wird der Angeklagte in Den Haag zum ersten Mal vor einem Richter erscheinen. Zur seiner Verhaftung war es kurz nach der Bildung einer neuen Regierung in Belgrad und nach einem Personalwechsel an der Spitze des Nachrichtendienstes BIA gekommen.

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