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Auf Hip folgt Hop

Wien soll ein mobiles Hip Hop-Zentrum bekommen! Architekt Gerngroß präsentiert Entwurf beim Graffiti-Kongreß.

Wien soll ein mobiles Hip Hop-Zentrum bekommen. Das fordert die Wiener Graffiti Union, die von Dienstag bis Samstag im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Palais Liechtenstein das “1st Vienna Writers Symposium” veranstaltet. Im Rahmen des Kongresses will Architekt Heidulf Gerngroß am Donnerstag einen Entwurf für eine mobile und temporäre Containerarchitektur vorstellen.

Das Objekt soll im Typ eines “Schnellhauses” errichtet werden, erläuterte der Architekt. Diese Bauform hat Gerngroß u.a. bereits für das Jugendzentrum in der Jedlersdorfer Straße in Wien-Floridsdorf entwickelt. Die Grundstruktur bestehe aus rund 30 Containern, die übereinander gestapelt, verschoben und beliebig erweitert werden können. Zwischen den einzelnen Containerblöcken, die als tragende Wände konzipiert sind, entstehen durch Überdachungen Großräume.

Geplant sei eine 300 Quadratmeter große Halle, eine Bühne, ein Studio, Büroräume, ein Foyer und Übernachtungsmöglichkeiten für sechs bis acht Leute, so Gerngroß. Die Außenwände sollen als Sprayflächen dienen. Als Standort sei die Wiese bei der U4-Station Margaretengürtel vorgesehen. Da das Gebäude mobil geplant sei, sei dieser Ort allerdings kein fixer Platz.

Mit etwa sechs Millionen Schilling Kosten sei das Projekt sehr günstig, so Sigrid Feldbacher von der Wiener Graffiti Union. Seitens der Stadt Wien, die auch den Standort vorgeschlagen habe, gebe es allerdings noch keine Zusage, lediglich die Willensbekundung, daß man für die Graffiti-Leute etwas machen möchte. Ein Graffiti-Zentrum böte den Künstlern nicht nur Gelegenheit, im legalen Raum zu arbeiten, sondern auch die Möglichkeit, professionell private und öffentliche Aufträge auszuführen. Da viele Sprayer wegen privater oder öffentlicher Sachbeschädigung verurteilt und hoch verschuldet seien, könnte der Erlös aus Auftragsarbeiten auch zur Schadensrückzahlung verwendet werden.(9.8.99)

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