Die Entscheidung in der in Markt Allhau tagenden Superintendentialversammlung fiel rasch und eindeutig aus. 54 der 65 Delegierten stimmten für den 47jährigen Pfarrer von Stadtschlaining. Sein Gegenkandidat war der Religionspädagoge Pfarrer Walter Dienesch aus Neusiedl am See. Koch löst in der Funktion des Superintendenten Gertraud Knoll ab, die sich im Herbst 2002 endgültig für die Politik entschieden hat und in das SPÖ-Team Alfred Gusenbauers eingetreten ist.
In einer ersten Reaktion dankte das neue Kirchenoberhaupt der knapp 35.000 Evangelischen im Burgenland für das große Vertrauen und sagte: „Wagen wir gemeinsam die Arbeit im Erntefeld Gottes, dann wird sie auch gut gehen.“
Im Hearing vor der Superintendentialversammlung betonte Koch, er wolle „begleiten, beraten und ermutigen“. Dabei sollen vorhandene, gewachsene Strukturen gestärkt, aber auch aktuelle Entwicklungen und notwendige Veränderungen nicht aus den Augen verloren werden. Verstärken will Koch auch die regionale Zusammenarbeit der Pfarrer und Gemeinden, denn die Personalsituation werde weiterhin angespannt bleiben.
Als vordringliches Anliegen nannte der neue Superintendent die Stärkung der geistlichen Grundlagen in den Gemeinden. Koch will dazu beitragen, „dass Menschen vom Rande der Gemeinde für den Glauben und das Gemeindeleben neu interessiert und gewonnen werden. Fördern will er aber auch die „Begeisterung der Jugendlichen für den Glauben an Jesus Christus und auch die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Kirche. In der Ökumene möchte der Knoll-Nachfolger „das gute Miteinander in der versöhnten Verschiedenheit weiterführen“.
Seit 1997 war Koch Stellvertreter der Superintendentin („Senior“). In dieser Funktion führte er nach dem Abgang Knolls auch die Amtsgeschäfte. Für die Wahl des neuen Superintendenten war eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig, die Koch bereits im ersten Wahlgang erreichte.
