Er ist noch ein Knabe, für einen Männerchor ungeeignet. Doch mit den Großen kann der 15-jährige Tom Hirlemann aus Höchst allemal schon musizieren. Oder besser Musik machen. Denn was der Teenager musikalisch auf dem Kasten hat, genügt bereits hohen Ansprüchen. Der angehende Schüler des Konservatoriums in Feldkirch ist zweimaliger Sieger bei Prima La Musica und fetzte sich mit seinem Tenor-Saxophon in das Herz der berühmten Marianne Mendt. Sie lud ihn ein bei ihrem Jazzfestival in St. Pölten (26. – 10. Oktober) mit gestandenen Größen der Szene zu spielen. Und: am 3. Oktober wird Tom beim großen Galaabend jazzen, wo nur die besten Talente der letzten fünf Jahre ihr Können unter Beweis stellen dürfen.
Das Bilderbuch
Als Dreijähriger sah ich ein Bilderbuch mit einem Saxophon-spielenden Leoparden. Das faszinierte mich so, dass ich unbedingt selber dieses Instrument spielen wollte. Freilich war da auch noch sein Vater Kurt, der den Sohnemann beeinflusste. Mitglied des Peter Kaufmann Quintetts, das schon eine Goldene Schalplatte gewann und mehrere Auftritte im Musikantenstadel hatte. Zu spielen begann Tom erst mit fünf, weil bis dahin seine Fingerchen für das stattliche Instrument Saxophon noch zu klein waren.
Die Mentoren
Eine Schlüsselfigur in Toms junger Karriere war auch sein Saxophon-Lehrer Werner Gorbach von der Musikschule Lustenau. Er förderte das Talent, wo er nur konnte. Jetzt erhält der junge Höchster, der in seiner Freizeit auch gern Moped fährt und beim Modellflugclub Bregenz technisches Geschick beweist, Unterricht vom bekannten Jazz-Pianisten Peter Madsen. Seinen großen Auftritten in St. Pölten sieht Tom gelassen entgegen. Nervös bin ich nie. Ich freue mich, wenn ich auf der Bühne stehe und spielen kann. Ungewöhnlich für einen 15-Jährigen: Tom Hirlemann begeistert sich vor allem fürs Improvisieren. Take Five, Song for my father, Cahalopue Island und vielen anderen Standards verleiht er seine persönliche Note. Marianne Mendt und die Besucher des Jazz-Festivals dürfen sich schon jetzt auf Toms Auftritt freuen. So wie sich Tom selbst freut.