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Audimax-Besetzer kündigen Volksbegehren an

Mit einem Volksbegehren wollen die protestierenden Studenten ihren Forderungen gegenüber der Politik Nachdruck verleihen. Wie die Tageszeitung "Österreich" (Sonntagsausgabe) berichtet, soll am Montag der Startschuss für ein Bildungsvolksbegehren fallen.
Pröll geht in die Offensive

Bis Februar solle das Volksbegehren auf die Beine gestellt werden, sagte Initiator Philip Rodleitner der Zeitung. “Das gesamte Bildungssystem soll neu aufgerollt werden.” Ein erster Entwurf solle am Montag im besetzten Audimax der Universität Wien präsentiert werden.

Nach der Präsentation sei eine Vernetzung mit anderen Arbeitsgruppen geplant, sagte Rodleitner. “Wir hoffen, dass wir binnen einer Woche über den fertigen Entwurf abstimmen können.” Bei der Erarbeitung des Entwurfs sollen Vertreter anderer Bildungsbereiche (Kindergärten und Schulen) sowie Gewerkschafter einbezogen werden. “Der Bildungsprotest soll zur sozialen Bewegung werden, das ist uns ganz wichtig”, betont Mitinitiatorin Valerie Erwa.

Volksbegehren von Audimax-Besetzern “nicht fix”
Noch “überhaupt nicht fix” ist der angebliche Plan der Besetzer des Audimax der Universität Wien, ihren Forderungen mit einem Bildungsvolksbegehren Nachdruck zu verleihen. Laut der Pressestelle der Besetzer gibt es bisher lediglich eine Arbeitsgruppe, in der über ein Volksbegehren nachgedacht wird.

Doch weder sei die Arbeitsgruppe bisher dem Plenum, wo basisdemokratisch alle Entscheidungen der Besetzer getroffen werden, vorgestellt worden, noch habe dieses über die Initiierung eines Volksbegehrens abgestimmt. “Das ist also überhaupt nichts Offizielles”, so eine Pressesprecherin zur APA.

Angriff von Pröll

ÖVP-Chef Josef Pröll geht indes zum Angriff auf die Studenten über, die den größten Hörsaal der Universität Wien seit über zwei Wochen besetzt halten, um für bessere Studienbedingungen zu protestieren. “Ich werde nicht zulassen, dass lautstarke Gruppen versuchen, die Politik, das Land und die Steuerzahler in Geiselhaft zu nehmen”, sagte der Finanzminister der Tageszeitung “Österreich”.

Auf die Frage, ob er zusätzliches Geld für die Universitäten ausgeben werde, sagte Pröll, es gehe darum, “wie wir mit dem vorhandenen Geld das beste für Österreich herausholen können”. Insgesamt bekommen die Universitäten in der laufenden Legislaturperiode 8,2 Mrd. Euro, dazu kommen nach der Ankündigung von Wissenschaftsminister Johannes Hahn weitere 34 Mio. Euro hinzu. “Das ist viel Geld und ich erwarte, dass sich auch die betroffenen Universitäten darüber Gedanken machen, wie sie mit diesem Geld zurecht kommen.”

Zur Streitfrage Zugangsbeschränkungen sagte Pröll: “Ich höre, dass rund 60 Prozent der Erstsemester nur 10 Prozent der angebotenen Fächer belegen. Damit ist klar, dass diese 10 Prozent der Fächer heillos überbelegt sind. Ich frage mich: Warum sollen Zugangsregelungen keine Antwort sein?”

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