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Auch Westliga kein Tabuthema

VFV-Präsident Dr. Horst Lumper zeigt sich im VN-Interview gesprächsbereit, fordert aber ein schnelles Handeln.

VN: Sie sind Mitglied der ÖFB-Zukunftswerkstatt. In dieser wird auch über eine etwaige Liga-Reform diskutiert.
Horst Lumper:
Dieser Arbeitsgruppe gehöre ich aber nicht an. Dazu muss man sagen, dass es drei Schwerpunkte gibt. Einerseits Struktur, Recht und Hoheit, die ich geleitet habe. Die ist praktisch abgeschlossen. Dann gibt es Marketing, wo ebenfalls der Abschluss bevorsteht. Der dritte Bereich ist Sport, wo u. a. auch über eine Liga-Reform diskutiert wird.

VN: Warum eigentlich, ist die Rückkehr zu zwei Zehnerligen nicht beschlossene Sache?
Lumper:
Mehr oder weniger, wobei es nicht gesagt ist, dass es der Weisheit letzter Schluss ist. Diskutiert werden darf immer, wobei die erste Liga eine Sache der Bundesliga ist, die zweite aber, als Schnittstelle zum Amateurfußball auch die Landesverbände betrifft. Es macht keinen Sinn zur Zehnerliga zurück zu gehen und dann in einem Jahr wieder neu darüber zu verhandeln.

VN: Was würde für Sie Sinn machen?
Lumper:
Ich kann mir durchaus eine Erhöhung der Vereineanzahl in der zweiten Liga vorstellen. Damit bin ich nicht allein, angefangen von den Landespräsidenten bis hin zu einigen Bundes­ligaklubs.

VN: Was wäre für Sie denn vorstellbar?
Lumper:
Mit 16 oder 18 Vereinen könnte ich gut leben. Das ist aber nur eine mögliche Variante von vielen, die derzeit diskutiert werden. Es ist wie immer, für alle Varianten gibt es gute Argumente für und wider eine Reform.

VN: Aber dann würde eine Regionalliga keinen Sinn mehr machen?
Lumper:
Bei einer Aufstockung auf 16 bzw. 18 Klubs würden die Regionalligen wegfallen, das würde keinen Sinn mehr machen. Dann wäre eine starke Vorarlbergliga der Unterbau im Lande. Allerdings müsste auch die Aufstiegsregelung im Vorfeld genau diskutiert werden.

VN: Mit all den Gedanken und dem Reformwillen steht man doch gehörig unter Zeitdruck?
Lumper:
Richtig, bis Sommer muss eine Entscheidung gefallen sein, egal ob pro oder kontra. Wichtig ist, dass Planungssicherheit besteht, und eine solche gibt es nur bei einer schnellen Entscheidung. Und diese sollte nachhaltig sein, damit es für die kommenden Jahre Planungssicherheit gibt. Schon diese Woche wird sich die Arbeitsgruppe Sport zur nächsten Sitzung treffen, um so schnell wie möglich ein Ergebnis zu liefern.

VN: Bundesliga-Präsident Martin Pucher hat sich klar für zwei Zehnerligen ausgesprochen.
Lumper:
Für mich auch kein Problem, wenn es ein Wunsch aller Landesverbände und der Bundesliga ist. Dann aber wirklich ohne Amateurvereine. Diese haben in der zweithöchsten Liga nichts zu suchen.

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