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Auch in Österreich Gasreduzierungen durch Russland

Auch in Österreich kommt es zu Gasreduzierungen durch Russland.
Auch in Österreich kommt es zu Gasreduzierungen durch Russland. ©APA/HARALD SCHNEIDER (Symbolbild)
Nun gibt es auch in Österreich und Tschechien Gasreduzierungen durch Russland. Laut eines Sprechers der OMV habe der russische Lieferant Gazprom über eine Reduzierung informiert.

"Wir werden diese Mengen, sofern aufgrund des geringeren Gasbedarfs überhaupt notwendig, durch Speichermengen und Mengen vom Spotmarkt ersetzen. Die Versorgung unserer Kunden ist derzeit sichergestellt."

Gasreduzierungen in Österreich durch Russland

Auch ein Sprecher des tschechischen Versorgers CEZ sagte am Donnerstag, es gebe Einschränkungen, die mit technischen Problemen zusammenhingen. Gazprom hatte diese Woche bereits zwei Tage lang Gaslieferungen nach Deutschland zurückgefahren und zur Begründung auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren verwiesen.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte daraufhin gesagt, dies sei vorgeschoben. Es sei offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben.

Ausbau erneuerbarer Energien Frage der Sicherheit

Habeck sagte am Donnerstag vor einem Besuch in Bremen, die vergangenen Tage zeigten, wie wichtig es sei, sich aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei auch eine Frage der nationalen und europäischen Sicherheit. Der Grünen-Politiker rief in einem via Twitter verbreiteten Video zudem erneut auf, Energie einzusparen. "Es ist jetzt der Zeitpunkt, das zu tun." Jede Kilowattstunde helfe.

Informationen über Sicherstellung der Gasversorgung gefordert

In Anbetracht der Lage kam aus Oberösterreich und von der SPÖ die Aufforderung an die Regierung, rasch darüber zu informieren, wie die heimische Gasversorgung im Ernstfall sichergestellt werden soll. "Der starke Industriestandort Oberösterreich fordert rasche Aufklärung über die geplante weitere Vorgangsweise der Bundesregierung zur unmittelbaren Sicherstellung der Gasversorgung für Betriebe und Haushalte", sagte der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer laut einer Aussendung. Das Thema müsse jetzt in den Mittelpunkt rücken. Der Forderung schloss sich SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch an. "Es müssen bei der Energieministerin die Alarmglocken schrillen".

Klimaministerium will Situation genau beobachten

Das heimische Klimaministerium will die Situation in Österreich jedenfalls genau beobachten. "Wir überwachen die Situation und sind mit der OMV in engem Austausch", hieß es in einer Stellungnahme an die APA. "Zur Stunde gibt es keine Anzeichen für einen Lieferstopp, wir sind aber auf alle Szenarien vorbereitet."

Gazprom reduzierte Gaslieferungen nach Deutschland weiter

In der Nacht zum Donnerstag hat Gazprom ihre Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream wie angekündigt weiter reduziert. Wie aus im Internet veröffentlichten Transportdaten des Pipelinebetreibers Nord Stream hervorgeht, sank die Gasmenge von Mittwochabend, 23.00 Uhr an. In der Früh, zum Beginn des sogenannten Gastages um 6 Uhr, lag die stündliche Liefermenge bei rund 2,6 Millionen Kubikmeter (29 Millionen Kilowattstunden), von 8 bis 9 Uhr flossen den Angaben nach rund 2,7 Millionen Kubikmeter (30 Millionen Kilowattstunden). Hochgerechnet auf 24 Stunden entspricht dies in etwa den von Gazprom angekündigten 40 Prozent der technischen Kapazität.
Gazprom hatte am Mittwoch angekündigt, die Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland erneut zu reduzieren. Von der Nacht zum Donnerstag an sollten täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Leitung gepumpt werden.

Wichtige Ersatzteile fehlen zur Reparatur der Gas-Kompressoren

Auch Gazprom-Chef Alexej Miller sagte, zur Reparatur der Gas-Kompressoren fehlten wichtige Ersatzteile, die von Kanada wegen der bestehenden Sanktionen gegen Russland nicht geliefert werden könnten. Eine Lösung für die Lieferstörungen sieht der Gasriese derzeit nicht.

Auch Österreich ist von den niedrigen Gaslieferungen betroffen

Neben Österreich und Deutschland sind auch Frankreich, Italien und Tschechien von den niedrigeren Liefermengen betroffen. Der italienische Energiekonzern Eni teilte mit, am Donnerstag seien nur 65 Prozent der angeforderten Menge geliefert worden. Lieferrückgänge meldeten auch das französische Unternehmen Engie. Auch ein Sprecher des tschechischen Versorgers CEZ sagte, es gebe Einschränkungen, die mit technischen Problemen zusammenhingen.

(APA/Red)

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