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Auch für fossile Brennstoffe: Heizkessel in Mode

Ölheizungen und auch Gasheizungen sollen schrittweise abgeschafft werden.
Ölheizungen und auch Gasheizungen sollen schrittweise abgeschafft werden. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die Nachfrage nach Heizkessel ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Die Branche erwartet weiter starke Nachfrage und einen deutlichen Preisanstieg.

Die Türkis-Grüne Regierung hat bis 2035 den schrittweisen Ausstieg aus Ölheizungen beschlossen und denkt laut über den Ausstieg aus Gasheizungen nach. Das hat zu einem starken Anstieg bei Investitionen in neue Heizkessel geführt, hat das Marktforschungsinstitut Branchenradar erhoben. Allerdings sind 2020 immer noch fast 71 Prozent des Geldes in Gas- und Ölheizungen geflossen, der Rest in Biomassekessel.

Umsatz von Heizkessel legt zu

Insgesamt hat der Umsatz mit Heizkesseln (bis 35 kW) 2020 im Vergleich zum Jahr davor um 8,1 Prozent auf 279 Mio. Euro zugelegt. Dabei verbuchten Biomassekessel (Pellets- Hackgut und Stückholz-Heizungen) mit knapp 13 Prozent den stärksten Anstieg, die Herstellererlöse betrugen damit im Vorjahr 81 Mio. Euro. Aber rund 180 Mio. Euro flossen in Gasgeräte (Brennwertgeräte, Kombithermen, Durchlauferhitzer), das bedeutet ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber 2019. Aber auch bei Ölheizkesseln gab es ein Plus von vier Prozent gegenüber Vorjahr auf knapp 18 Millionen Euro.

"Man kann davon ausgehen, dass diese Ölheizkessel bis zur Abschaltpflicht im Jahr 2035 durchdienen", vermerkt der Branchenradar. Laut Stufenplan der Regierung war 2020 das letzte Jahr, in dem noch im Altbau ein Wechsel auf Ölheizungen erlaubt war, in Neubauten war der Einbau schon untersagt. 2025 müssen alle Ölheizkessel die älter als 25 Jahre sind, ausgetauscht werden, spätestens 2035 dürfen keine Ölheizkessel mehr in Betrieb sein.

600.000 Ölheizkessel müssen getauscht werden

Das Wachstum bei Heizkesseln werde sich in den kommenden Jahren wohl beschleunigen, erwartet der Branchenradar, da in den nächsten 15 Jahren bis zu 600.000 Ölheizkessel getauscht werden müssen. Der Branchenradar schätzt, dass der Branchenumsatz heuer um 9,7 Prozent und 2022 noch einmal um 10,6 Prozent auf dann 338 Mio. Euro zulegen wird. Das werde auch die Preise hinauftreiben. "Eine jährliche Teuerung zwischen fünf und sechs Prozent erachten wir durchaus als realistisch", so Unternehmenssprecherin Aferdita Bogdanovic laut Aussendung.

(APA/red)

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