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Auch die Mafia hat ihre zehn Gebote

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Auch die Mafia hat ihre zehn Gebote. Der am Montag verhaftete Mafia-Pate Salvatore Lo Piccolo hat eine Liste mit Regeln verfasst, die ein guter Mafioso streng befolgen muss, um Mitglied der Cosa Nostra zu sein.

Einen Zettel mit den „Zehn Geboten der Mafia“ trug Lo Piccolo bei der Festnahme in seiner Tasche. Nur auf Empfehlung eines anderen Mitglieds kann man der Cosa Nostra beitreten, heißt es im Kodex des verhafteten Mafia-Paten. „Ich schwöre der Cosa Nostra meine absolute Treue. Sollte ich sie verraten, soll ich verbrennen“, heißt es in dem in fehlerhaften Italienisch verfassten Text.

Der gute Mafioso ist seiner Ehefrau treu. Er darf sich in keine Beziehungen mit Frauen anderer Mafia-Mitgliedern einlassen. Er betrinkt sich nicht und besucht keine Lokale oder Clubs. Kontakte zu Polizisten sind strengstens verboten. Der gute Mafioso „muss in jedem Moment der Cosa Nostra zur Verfügung stehen, auch wenn die Ehefrau kurz vor der Entbindung steht. Außerdem müssen die Termine strikt eingehalten werden“, heißt es im Text.

Der gute Mafioso ist gegenüber den anderen Mitgliedern der Cosa Nostra stets zur Wahrheit verpflichtet. Es ist streng verboten, sich Geld anderer Mafiosi oder anderer Clans anzueignen. Wer einen Polizisten als Familienangehörigen hat, darf nicht in die Cosa Nostra aufgenommen werden. Auch wer sich nicht an „moralische Werte“ hält, kann der Organisation nicht beitreten. Lo Piccolo wurde auch ein Plan von Palermo beschlagnahmt, in dem die Namen der Mafia-Familien eingetragen sind, die die sizilianische Hauptstadt kontrollieren.

Der seit 1983 gesuchte Salvatore Lo Piccolo wurde mit seinem Sohn Sandro sowie zwei weiteren Paten, Andrea Adamo und Gaspare Pulizzi, in der Nähe von Palermo gefasst. Er gilt als Erbe der im vergangenen Jahr verhafteten „Nummer eins“ der Mafia, Bernardo Provenzano. Alle vier verhafteten Mafiosi zählten zu den 30 meist gesuchten Kriminellen in Italien. Die Festnahme der Männer gilt als großer Erfolg der Staatsanwaltschaft von Palermo.

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