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Auch Daum sagt ab

Christoph Daum hat bekräftigt, dass er für das Amt des deutschen Fußball-Teamchefs nicht zur Verfügung steht. Lothar Matthäus wäre dagegen nicht abgeneigt.

„Ich habe ein bestehendes Vertragsverhältnis mit Fenerbahce Istanbul. Ich stehe zur Zeit nicht zur Verfügung. Und vom DFB wurde ich bisher weder offiziell noch inoffiziell angesprochen“, sagte Daum am Freitag in einem Interview.

Franz Beckenbauer hatte den früheren Erfolgscoach von Bayer Leverkusen am Donnerstag nach der Absage von Ottmar Hitzfeld wieder für die Nachfolge von Rudi Völler ins Gespräch gebracht. In mehreren Umfragen hatte sich zudem eine deutliche Mehrheit für Daum ausgesprochen, der schon nach der EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden als Nachfolger von Erich Ribbeck vorgesehen war.

Bei der anstehenden Kandidatensuche empfahl der frühere Austria-Trainer dem DFB, auch “über den deutschsprachigen Raum hinaus die Augen und Ohren offen“ zu halten. „Andere Nationalverbände haben mit ausländischen Trainern sehr viel Erfolg gehabt. Beide EM-Finalisten haben einen Trainer, der nicht aus dem eigenen Land kommt“, so Daum.

Auch Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat erklärt, dass er keinen Kontakt zu den mit der Bundestrainer-Suche beauftragten Verantwortlichen des DFB hat. „Das sind Spekulationen, weil der Posten frei ist. Aber ich habe zur Zeit einen Job in Ungarn und bin damit zufrieden”. Zugleich machte er aber deutlich, dass er nicht abgeneigt wäre, Verantwortung zu übernehmen: „Natürlich kann eine Tätigkeit bei der deutschen Nationalmannschaft eine interessante Aufgabe sein. Aber da muss erst einmal Klarheit geschaffen werden, wie es in Zukunft weitergehen soll.”

Matthäus ist der Ansicht, dass man aus dem Abschneiden bei der EM keine Rückschlüsse auf die Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land ziehen kann. „Ich sehe in Deutschland überhaupt kein Problem, was den Nachwuchs betrifft”, sagte Matthäus. „Wir haben viele gute Spieler Anfang 20. Lahm, Friedrich, Podolski, Schweinsteiger, Kuranyi oder Hildebrand waren schon bei der EM dabei, dahinter kommen noch Leute wie Broich oder Metzelder. Man muss auf keinen Fall Angst haben, dass der deutsche Fußball auf Dauer im Tief bleibt.”

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