Dagegen konnten die Low-Cost-Carrier bis März ihre Passagierzahlen in Summe um 10,4 Prozent steigern. Ihr Passagier-Anteil am FlughafenWienbetrug per Ende März 23,4 Prozent – nach 22,3 Prozent in der Vorjahresperiode.
Die AUA hat ihrerseits heute Kritik an der Flugsicherung Austro Control geübt, die diese Woche Bilanz gelegt und einen Gewinn von 10 Mio. Euro für 2010 gemeldet hat. Die Austro Controlverfehle die Vorgaben der EU zur Senkung von Gebühren und Verspätungen massiv, beschwerte sich die Airline in einer Medienmitteilung.
Die EU-Kommission gibt den europäischen Flugsicherungsdienstleistern im Rahmen der Einführung des Einheitlichen Europäischen Luftraumes vor, Gebühren und Verspätungen bis zum Jahr 2014 stark zu reduzieren. Diese Vorgaben seien schon nicht ambitioniert, meint die AUA. Und die Austro Control verfehle sie in ihrer derzeit vorliegenden Planung dennoch deutlich.
AUA unzufrieden mit Austro Control
Bei den Gebühren, die die Flugsicherungsgesellschaften ihren Kunden verrechnen, gebe Brüssel von 2012 bis 2014 pro Jahr eine Absenkung um 3,5 Prozent vor. Ursprünglich hatte die EU eine Verbilligung um 4,5 Prozent pro Jahr gefordert, dieses Verlangen aber auf Druck der Nationalstaaten reduziert.
Als große Schwachstelle der EU-Vorgabe wertet es die AUA, dass die Flugsicherer die Inflation von den 3,5 Prozent abziehen und Stückkostensenkungen verrechnen dürften, die automatisch durch das Verkehrswachstum bei den Airlines entstehen. Die Vorgabe von minus 3,5 Prozent pro Jahr sei, so die AUA, also ein rein theoretischer Wert, der in der Praxis einen weiteren Anstieg der Gebühren zulasse. Umso enttäuschender sei, dass die Austro Control “nicht einmal dieses weiche Ziel” erreichen, sondern die Gebühren nur um “theoretisch” 2,8 Prozent pro Jahr senken wolle. Sie liege damit noch einmal um ein Viertel unter der EU-Vorgabe.
Kritik an EU-Umsetzung
Die EU schreibe zudem vor, dass Verspätungen pro Überflug bis 2014 auf 0,23 Minuten sinken müssen. Die Austro Control komme, so die AUA, auf einen Wert, der fast drei Mal so hoch sei wie die EU-Vorgabe: nämlich auf 0,65 Minuten.
AUA-Vorstand Peter Malanik hat am Donnerstag namens des Verbands der europäischen Airlines bei EU-Verkehrskommissar Siim Kallas die Enttäuschung der Airline-Branche über die “unambitionierten Gebührenvorgaben” der EU deponiert. Zudem kritisierte er die zögerliche Umsetzung in den Nationalstaaten.
Am Freitag wollen die AUA-Vertreter ihr Anliegen bei einer ersten Runde der “österreichische Konsultation im Rahmen des Einheitlichen Europäischen Luftraumes” unter Leitung des Verkehrsministeriums thematisieren.
(apa)