Die Situation in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur (Darfour) sei sehr schwierig. Mit den zusätzlichen Komplikationen im Verhältnis zwischen NDjamena und Khartum drohe nun eine Katastrophe, warnte Konaré, der sich am Dienstag zu Gesprächen mit dem ivorischen Staatspräsidenten Laurent Gbagbo in Abidjan aufhielt. Die tschadische Regierung hat den Kriegszustand mit dem Sudan erklärt und ihre Freunde um Hilfe gebeten.
Durch das Wüten von regimetreuen sudanesisch-arabischen Janjaweed-Reitermilizen in Darfur war eine Flüchtlingswelle unvorstellbaren Ausmaßes ausgelöst worden; mehr als 250.000 Menschen flüchteten in den Nachbarstaat Tschad. Der tschadische Präsident Idriss Déby befürchtet Angriffe aus dem Sudan auf das Gebiet seines Landes. Deby hatte am Dienstag erklärt, die sudanesische Regierung bereite einen zweiten Angriff von El-Geneina aus vor. Die Regierung in NDjamena beschuldigt den Sudan, Angriffe von Rebellen am 18. Dezember auf die Grenzstadt Adre organisiert zu haben.
Die Afrikanische Union hat inzwischen beschlossen, Vermittler nach NDjamena und Khartum zu entsenden. Deby begab sich am Dienstag zu Krisengesprächen mit dem nigerianischen Staatspräsidenten Olusegun Obasanjo nach Abuja. Obasanjo ist derzeit AU-Vorsitzender. Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, General Francois Bozizé, hat seinerseits von einer sudanesischen Aggression gegen den Tschad gesprochen und ein außerordentliches Treffen afrikanischer Staatschefs vorgeschlagen.